Hören wie die Beröer

von Florian Langer
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Jeden Sonntag ist es dasselbe. Wir sitzen im Gottesdienst, singen, beten und hören eine Predigt. Dann gehen wir nach Hause und man fragt sich was bleibt.

Bin ich meinem Gott begegnet? Oder hat die Predigt mich nachhaltig verändert? Ja… die Predigt. Irgendwie war die nichts für mich. So flach, und dauernd dieses „Ähm und Öh“.

Ja, das kann einen stören und ein guter Prediger will gelernt haben, so etwas zu vermeiden. Doch nicht immer gelingt es. Prediger haben im besten Fall einen guten Homiletik Unterricht (Predigtlehre) und haben viele Tipps und Tricks gelernt, um die Botschaft Gottes verständlich und einfach zu transportieren. Aber auch wir – die Hörer können dazulernen! Der Prediger kann immer nur ein Teil der Lösung sein! Wenn Du also den Predigterfolg nicht allein dem Prediger überlassen willst und wieder mehr aus der Verkündigung „mitnehmen“ willst, ja, vielleicht sogar mehr als der Prediger überhaupt zu geben hat, dann möchte ich dir ein herausragendes Buch weiterempfehlen: „Aufgepasst und mitgedacht – Wie man von Predigten am besten profitiert“, von Jay Adams.

In seinem Buch gibt uns Adams einen ca. 150 Seiten starken Leitfaden in die Hand, der so ziemlich jede Predigt zu deinem persönlichen Erfolgserlebnis machen kann. Sein Ziel für uns: Hören wie die Beröer. Wie das aussah, lesen wir in Apostelgeschichte 17,11f: „Diese aber waren edler als die in Thessalonich; sie nahmen mit aller Bereitwilligkeit das Wort auf und untersuchten täglich die Schriften, ob dies sich so verhielte. Viele nun von ihnen glaubten, und von den griechischen vornehmen Frauen und Männern nicht wenige.“

Zuerst klärt Adams die Grundvoraussetzungen: ausgeschlafen sein, pünktlich zum Gottesdienst kommen, etc. Dazu betont er auch unsere Geisteshaltung. Gehen wir schon mit Vorurteilen gegenüber dem Prediger in die Predigt hinein, weil er ein spezieller Typ ist oder sehen wir ihn als einen Botschafter, dessen Nachricht das eigentlich wichtige ist? Wie ist unser geistlicher Zustand? Haben wir den Wunsch, Gott immer mehr zu gefallen oder wollen wir gerade nur unser eigenes Ding machen?

Sind diese Umstände geklärt, empfiehlt Adams, aktiv während der Predigt mitzudenken und auch mitzuschreiben. Er stellt heraus, dass Zuhören nicht „zurücklehnen und genießen“ heißt, sondern mit Gottes Wort zu arbeiten.

Dabei ist der Homiletik-Professor auch durchaus nicht zurückhaltend und wirft dem Leser Sätze entgegen wie: „Jene, die sich beschweren, geistlich ‚nicht richtig ernährt zu werden‘, meinen oft eigentlich, dass sie nicht mit dem Löffel gefüttert worden sind.“ Ein Klapps, der uns vielleicht wieder zur Vernunft bringt und uns selbständig denken lässt.

Was kann uns helfen, bei (vermeintlich) schlechten Predigten, „dünnen Suppen“ oder gar irrigen Aussagen mit Gewinn aus der Predigt herauszugehen? Auch dazu gibt es jede Menge Tipps und Anregungen von Adams.

Für mich persönlich war das Buch ein Gewinn. Was Adams beschreibt, hat mir sehr gut gefallen und ist mir eine Hilfe. Das meiste ist im Alltag leicht umsetzbar, anderes hingehen etwas ambitionierter und erfordert eine kleine Bibelarbeit zu Hause. So oder so bewegt es mich aber, wenn ich es von anderen höre und es auch selber erlebe, dass Predigten uns die Woche hindurch begleiten, zum Nachdenken führen und das Leben nachhaltig verändern. Dies sollte zurecht unser Ziel werden.

Ich empfehle dir also dieses wundervolle Buch, auf dass du fortan, aus wirklich jeder Predigt etwas „mitnehmen“ kannst! Ich hoffe es sehr und wünsche es dir!

Jay Adams: Aufgepasst und mitgedacht. Wie man von Predigten am besten profitiert, Betanien Verlag 2016, Softcover, 153 Seiten, ISBN 978-3-945716-14-4, 9.90€

Dazu empfiehlt sich für die Notizen im Gottesdienst: Bibelnotizen mit System. Das Mitschreibbuch für Predigten und Bibelstudium, Betanien Verlag 2016, DIN A5 Wire-O-Bindung, 128 Seiten, ISBN 978-3-945716-13-7, 4.90€

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