Die Auferstehung Jesu Christi – ein Ereignis mit Folgen

von Jonathan Malisi
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„Doch, doch! Jesus ist wirklich leiblich auferstanden! Sein Grab war leer!“

Solche Sätze fallen üblicherweise irgendwann mal im evangelischen Religions-Unterricht der Oberstufe. Es scheint ja eine der Kernaufgaben dieses Unterrichtsfachs zu sein, die Realität der Auferstehung Jesu von den Toten infrage zu stellen. In vielen Schulklassen (auch meiner😉) gibt es dann diesen einen Schüler, der glaubt, dass Jesus wirklich auferstanden ist und lebt. Mittlerweile gibt es auch genügend Bücher, die die Tatsache der Auferstehung, ihre Glaubwürdigkeit und historische Bezeugung untermauern. Man kann sie historisch eigentlich nicht mehr wirklich anzweifeln, es sei denn man lehnt sie aus weltanschaulichen gründen ab. Und genau hier übersehen auch wir als Jünger Jesu, die tatsächliche Tragweite der Auferstehung. Sie will nicht einfach nur um ihrer Geschichtlichkeit wegen verteidigt werden. Sie hat weltverändernde Folgen.

Über viele Jahre war mir selbst nicht bewusst, welche weltumfassenden und bis in individuelle Leben hineinreichenden Auswirkungen die Auferstehung Jesu Christi hat. Wenn wir als Christen bekennen, an den auferstandenen Jesus Christus zu glauben, muss diese Wahrheit ganz elementar unser Denken, Handeln und Leben bestimmen und formen. Viel zu oft können wir grundlegende Wahrheiten, die wir als Christen oft zu Recht als unabdingbar für ein Leben mit Jesus voraussetzen, nicht begründen. Wir beantworten dann nur die Frage nach dem „Was?“ und „Wie?“, aber nicht dem „Warum?“. Im Licht der Auferstehung können wir aber Vieles deutlicher sehen:

1. Jesu Auferstehung bezeugt und beglaubigt Seine Sendung und Gottheit

„Von da an begann Jesus seinen Jüngern zu zeigen, dass er nach Jerusalem hingehen müsse und von den Ältesten und Hohen Priestern und Schriftgelehrten vieles leiden und getötet und am dritten Tag auferweckt werden müsse.“

Mt 16,21

Jesus hatte Seinen Jüngern gegenüber immer wieder Seinen grausamen Tod und Seine Auferstehung angekündigt. Mehrfach machte Er ihnen deutlich, dass Sein Tod kein Unfall oder Justizmord, sondern Gottes Plan sein würde. Seine Auferstehung bestätigt ganz grundlegend, dass Jesus die Wahrheit über sich, seinen Tod, das Reich Gottes und die Zukunft der Welt verkündet hatte.

2. Allein Jesu Auferstehung kann wahre Hoffnung spenden

„Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der nach seiner großen Barmherzigkeit uns wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten“

1Pt 1,3

Von Anfang an haben die Nachfolger Jesu, die Kirche, Sein Volk, Verfolgung erdulden müssen. Weshalb konnten sie solche Strapazen und Leiden auf sich nehmen? Nicht etwa, weil sie mehr Sitzfleisch, Ausdauer oder Selbstvertrauen hatten und haben. Die Auferstehung Jesu erinnert Christen aller Zeiten und Orte daran, dass Gott Seine Kinder nicht bloß vertröstet. Sie ist die Verbindung zwischen einer Welt, in der Schmerz, Tod und unsere eigene Sünde uns leiden lassen und einer Welt, in der es all das nicht mehr geben wird.

3. Die Auferstehung Jesu schattet unsere Auferstehung voraus

„Nun aber ist Christus aus den Toten auferweckt, der Erstling der Entschlafenen; denn da ja durch einen Menschen der Tod kam, so auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten. Denn wie in Adam alle sterben, so werden auch in Christus alle lebendig gemacht werden. Jeder aber in seiner eigenen Ordnung: der Erstling, Christus; sodann die, welche Christus gehören bei seiner Ankunft.“

1Kor 15,20-23

Die Auferstehung Jesu ist einmalig: Sie war und wird für immer die erste sein. Doch sie sollte niemals die einzige bleiben. Deshalb ist unsere Auferstehung nichts Mögliches, sondern sicher und garantiert. So wie Jesus werden auch wir einen neuen Körper bei der Auferstehung erhalten.

4. Die Auferstehung Jesu sichert und besiegelt den endgültigen Triumph Gottes über das Böse

Die Auferstehung Jesu kann nicht getrennt werden von Seiner Wiederkunft. Wir leben in der Zeit zwischen diesen beiden bedeutsamen Ereignissen. Als Christen wissen wir: der auferstandene Jesus wird wiederkommen, dann werden wir auferstehen (siehe oben). Mit dem Nicänischen Glaubensbekenntnis bezeugen wir:

„Er [der auferstandene Jesus Christus] wird wiederkommen in Herrlichkeit, zur richten die Lebenden und die Toten. Seiner Herrschaft wird kein Ende sein.“

Leiden, Schmerzen und schlussendlich sogar den Tod wird es dann nicht mehr geben; Jesus wird für vollkommene Gerechtigkeit auf Erden sorgen:

„[…] dann das Ende, wenn er das Reich dem Gott und Vater übergibt; wenn er alle Herrschaft und alle Gewalt und Macht weggetan hat. Denn er muss herrschen, bis er alle Feinde unter seine Füße gelegt hat. Als letzter Feind wird der Tod weggetan.“

1Kor 15,24-26

Seine Auferstehung wirft in Raum und Zeit sozusagen einen ersten Blick in diese Neue Schöpfung ohne Sünde und ihre Konsequenzen. Das Evangelium vertröstet nicht lediglich, dass schon alles irgendwann mal gut werden wird. Es markiert in der Auferstehung Jesu den Anbruch der Neuen, sündlosen Schöpfung. In der Gemeinde derjenigen, die an den auferstandenen Jesu glauben, bekommen wir einen Vorgeschmack auf die endgültige Versöhnung Gottes mit der Welt. Sie ist der Ort, wo Menschen Gottes Vergebung erfahren und miteinander versöhnt werden – aufgrund Seiner Auferstehung.

5. Die Auferstehung Jesu legt die Grundlage dafür, dass Menschen schon jetzt Gottes Kinder werden

„Denn die er ausersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, dass sie gleich sein sollten dem Bild seines Sohnes, damit dieser der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern.“

Röm 8,29

Zugegeben: hier spricht die Bibel nicht direkt von der Auferstehung. Aber ihr Gesamtzeugnis bezeugt diese Wahrheit: Durch den Glauben an Jesus haben sündige Menschen Anteil an der Auferstehung Jesu. Durch Seine Auferstehung werden sie so untrennbar mit Ihm vereint (quasi als „Ausgangspunkt und Grundlage“). Christen bezeichnen sich als Kinder Gottes; nicht weil sie sich als etwas Besseres sehen, sondern weil sie durch Tod und Auferstehung Jesu so eng mit Ihm verbunden sind, dass sie in Gottes Augen Geschwister Jesu geworden sind. Darum erläutert J.I. Packer in Gott erkennen, dass Adoption „das höchste Vorrecht ist, das das Evangelium bietet“.[1] Die Auferstehung ist die unverzichtbare Grundlage dafür, dass du Gott deinen Vater nennen kannst.

Jesu Auferstehung – wie sie deinem Leben Ausrichtung und Ziel gibt

Die Auferstehung Jesu Christi aus den toten stellt den bisher wichtigsten Wendepunkt in der Geschichte der Menschheit dar. Wo sie als wahr anerkannt, im Glauben dieser auferstandene Jesus angenommen und Seine Wiederkunft herbeigesehnt wird, leben Menschen anders. So segensreich die Auswirkungen der Auferstehung Jesu für die Gläubigen auch sind: sie hat Ihn, unseren König, zum Zentrum und sie richtet unser Leben auf Ihn aus. Die Botschaft von Ostern ist nicht irgendeine billige Mutmach-Aktion, sondern führt uns vor allem vor Augen: Jesus Christus ist das Leben, ist der HERR; unser Leben, unser HERR.

„Wenn ihr nun mit dem Christus auferweckt worden seid, so sucht, was droben ist, wo der Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes! Sinnt auf das, was droben ist, nicht auf das, was auf der Erde ist! Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit dem Christus in Gott. Wenn der Christus, euer Leben, offenbart werden wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbart werden in Herrlichkeit.“

Kol 3,1-4

[1] Packer, J.I., Gott erkennen, 3. Aufl. 2019, Leun, S.247.

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