Die fünfte Josia-Konferenz – und dann dieses Thema!? Während die letzten Konferenzen immer einen hoffnungsvollen Titel trugen (z.B. 2016: „Vereint – jetzt und für immer!“), schien die düstere Botschaft des Propheten Jeremia für eine Jubiläumskonferenz relativ unpassend. Predigtnamen wie „Rebellische Herzen – Die Notwendigkeit der Reformation“ oder „Verdorbene Herzen – Die Unmöglichkeit der Reformation“ klangen ernüchternd und beinahe entmutigend. Doch sollten es gerade diese schwierig zu verdauenden Wahrheiten sein, durch die Gott an den Herzen vieler Teilnehmer wirkte und sie das herrliche Evangelium Christi besser verstehen ließ.
Ungefähr 300 junge Leute kamen auch dieses Jahr wieder in Gummersbach zusammen, um gemeinsam Gott anzubeten, aus seinem Wort zu lernen und intensive Gemeinschaft zu erleben. Ein Video des Bibel-Projekts (welches auf der Konferenz selbst durch einen Stand vertreten war) über das Buch Jeremia eröffnete am Freitagabend die Konferenz. Es folgte eine Predigt von Jochen Klautke über den Auftrag Jeremias aus Kapitel 1. Jochen machte klar, dass Gott unser Leben liebevoll geplant hat (1. Petrus 2,9) und uns jederzeit führt (Jeremia 1,8). Dennoch wird unser Leben als Christ niemals leicht sein (Jeremia 1, 10-17; 2. Timotheus 3,12). Zuletzt wird es jedoch ein gutes Ende nehmen (Hebräer 11,13.16). Zum Abschluss des Abends erhoben sich unsere Stimmen zur Ehre Gottes mit dem Lied „Gott voller Gnade“, welches von Rudi Tissen passend zur Konferenz komponiert und von der Josia-Band großartig umgesetzt wurde.
Zum Anbruch der Nacht wurde frischer Kaffee gebrüht und serviert – der Gedanke schlafen zu gehen war für die meisten noch weit entfernt! Ein besonderes Highlight der Josia-Konferenz sind die Nächte. Durch Kartenspiele oder gemeinsames Musizieren lernen sich Jugendliche aus verschiedenen Gemeinden kennen und durch tiefgehende, theologische Gespräche, die sich oft an die Predigten oder Seminare anknüpfen, werden Freundschaften geknüpft. Es ist ermutigend zu sehen, dass so viele junge Erwachsene gemeinsam einem Ziel folgen! Und zwar die Herrlichkeit Gottes zu erreichen!
Am Samstagmorgen ging es mit der nächsten Predigt weiter: „Rebellische Herzen – Die Notwendigkeit der Reformation“, basierend auf Jeremia 3-4. Jörn Hägele schaffte es, die gravierende Verdorbenheit und Hässlichkeit unserer Sünde in unseren Herzen zu entlarven und uns auf die Notwendigkeit einer Reformation unserer Herzen aufmerksam zu machen. Nach einer kurzen Pause ging es direkt weiter mit einer Predigt von Rudi Tissen, bei der uns noch klarer gemacht wurde, dass unsere Herzen „unreparierbar“ sind, dass wir unsere Sünden nicht selbst los werden können und durch die Gnade Gottes ein neues und reines Herz erhalten müssen.
Nach diesen herausfordernden Predigten, welche uns sehr zum Nachdenken brachten, fand auch dieses Jahr eine Vielzahl an Seminaren statt. Sie waren hilfreich und augenöffnend für unser alltägliches Leben und führten zu vielen weiteren Gesprächen.
Wie jedes Jahr ging das Volleyballturnier – der legendäre Josia-Cup – wild zu. Am Ende stand der Sieger fest: die Jugendgruppe aus Metzingen, die uns zum ersten Mal mit ihrer Anwesenheit beehrte und nun im Gegenzug ein Jahr den Wanderpokal ihr eigen nennen darf. Auch ein Lettering-Workshop fand dieses Jahr statt, und viele Frauen (aber auch einige Männer) probierten sich an der Kunst des Schreibens schöner Bibelverse. Das ganze Wochenende konnte man sich an Büchertischen mit christlicher Literatur eindecken. Hans-Werner Deppe vom Betanien-Verlag freute sich über das rege Interesse an tiefgründigen Büchern.
Am Samstagabend predigte Ludwig Rühle, der am Sonntag schweren Herzens aus dem Leitungskreis verabschiedet wurde, unter dem Titel „Erneuerte Herzen – Die Verheißung der Reformation“ über den Kernabschnitt des Buches: Jeremia 31,31-34. Er zeigte uns auf, dass Gott mit seinem rebellischen Volk in Jesus Christus einen Neuen Bund schließt, indem er sein Gesetz in die Herzen seiner Kinder hineinlegt. Tiefe Erkenntnis und intime Gemeinschaft sind dafür kennzeichnend und sollten dazu führen, dass wir uns radikal von unserer Sünde abwenden.
Nach einer langen Nacht versammelten wir uns am Sonntag zur letzten Predigt. Simon Mayer schloss die Konferenz mit der guten Nachricht ab, dass sich Gottes Wort immer zu 100% erfüllt – sowohl sein angedrohtes Gericht als auch seine Verheißung in Christus.
Zum endgültigen Abschluss beteten wir alle mit- und füreinander und baten Gott um Beistand, das Gehörte in unserem Leben umzusetzen, sowie um sein Wirken an und durch viele weitere Menschen im deutschsprachigen Raum. Möge er das menschlich Unmögliche vollbringen und unsere Herzen reformieren!
Ein großes Dankeschön an den Leitungskreis und ihre Predigten, sowie an alle Mitarbeiter, die diese Konferenz auf die Beine gestellt haben, um junge Menschen zu ermutigen und zu motivieren, ihr Leben voll und ganz unserem Herrn Jesus Christus zu widmen.
Die ganze Gruppe am Samstagmittag:
Nachfolgend ein paar Impressionen – mehr Bilder gibt es wieder auf unserer Facebook-Seite.
Und hier noch ein Video mit einigen Impressionen von der Konferenz:
2 Kommentare
Kompliment für diesen Bericht! Flüssige Verknüpfung zwischen Inhalt, persönlichen Wertungen und Ablauf.
[…] Das war sicherlich meine erste Josia-Konferenz 2017. Es gab dort wirklich gute Predigten des Josia Leitungskreises über das Buch Jeremia, ein starkes […]