Redakteurin gesucht – Redakteurin gefunden: Interview mit Alyssa Riesen

von Jonathan Malisi
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Alyssa Riesen

Josia entwickelt sich mal wieder sprunghaft ein ganzes Stück weiter: Vor drei Jahren gab es in der Redaktion schon einmal Veränderungen als Jonathan Malisi die Verantwortung für die Blogarbeit übernehmen durfte. Mittlerweile wachsen unsere Möglichkeiten wie auch Aufgaben bei Josia langsam, aber zugleich stetig mit. Zudem wünschen wir uns, vermehrt begabte junge Männer und Frauen mit einer Leidenschaft für Gottes Reich zu fördern und so einen Beitrag zur Erfüllung unseres Auftrags zu leisten:

„Josia existiert, um das Evangelium der Gnade Gottes unter jungen Menschen im deutschsprachigen Raum zu verbreiten und Jugendliche zu motivieren, ihr Leben voll und ganz in den Dienst unseres Herrn Jesus Christus zu stellen.“

Deshalb freuen wir uns über die tatkräftige Unterstützung und Ergänzung des Redaktionsteams durch Alyssa Riesen. Sie wird sich vor allem in Planungsarbeiten und dem Verfassen von Artikeln einbringen. Denjenigen, die Alyssa noch nicht kennen, bietet sich im folgenden Interview die Möglichkeit, das nachzuholen:

Alyssa, erzähl uns ein bisschen was über dich selbst…

Gerne! Ich fange mal ganz typisch an: Ich bin 19 Jahre alt, studiere Lehramt digital von zu Hause aus und bin überaus dankbar, Mitglied in der Immanuel-Gemeinde Wetzlar zu sein. Solange ich in guter Gemeinschaft bin, kann ich zu nahezu jeder sportlichen Aktivität motiviert werden (das heißt aber lange nicht, dass ich sportlich begabt bin…) und bewundere am liebsten abenteuerlich Gottes Schöpfung – ob in Kanada, Deutschland oder irgendwo im Nirgendwo. Besonders Singen, Gespräche über Gott, schnelle oder strategische Kartenspiele und Essen machen mir eine ganz große Freude. Fun Fact: Ich liebe das unterbewertete Musik-Genre Country und versuche regelmäßig (ohne Erfolg) meine Freunde dafür zu begeistern.

Wie bist du zum Glauben gekommen? Was heißt es für dich, Jesus nachzufolgen?

Durch Gottes Gnade! Es ist allein Seine Gnade, dass ich in einem christlichen Elternhaus aufwachsen durfte. Ich bin unfassbar dankbar dafür, dass Er mir dadurch von klein auf groß gemacht wurde und dass ich Sein Wort lieben lernen konnte. Ich weiß von keinem genauen Bekehrungszeitpunkt in meinem Leben, aber dass Gott mich ganz besonders im Alter von 11-12 Jahren durch gemeinsames Bibelstudium des Römerbriefes mit meinem Vater zu sich gezogen hat. Daraufhin ließ ich mich taufen. Ende gut, alles gut? Naja, jeder Christ weiß, dass die Bekehrung kein Ende, sondern eine Neugeburt ist, ab der man wie ein Kleinkind alles neu lernen muss. Ich kann sehr gut mit dem Apostel Petrus mitfühlen, der voller Eifer Jesus nachfolgen will, aber immer und immer wieder katastrophal versagt, abgelenkt wird und zweifelt. Und doch sagt Jesus ganz liebevoll zu ihm, „Folge du mir nach!“ (Joh 21) anstatt ihn wegzustoßen.

Jesus macht es ganz klar, was es bedeutet ihm nachzufolgen: Es ist kein Hobby, dass man irgendwo gezwungenermaßen in seinem Wochenplan verstaut. Denn ein Nachfolger Jesu zu sein heißt, eine neue Identität in ihm zu finden. Es bedeutet, trotz Zweifel, Sünden und Schwierigkeiten „nicht mein Wille, sondern Dein Wille soll geschehen“ zu beten und zu leben. Denn Gott hat durch Jesus bewiesen: sein Wille ist gnädig, liebevoll, gerecht und die Quelle allen Lebens.

Wie willst du dein Leben langfristig gestalten?

Zurzeit studiere ich Lehramt (Englisch / Politik & Wirtschaft) für das Gymnasium und werde eventuell – so Gott will – irgendwann in diesem Berufsfeld tätig. Aber wenn ich eine Sache die letzten Jahre lernen musste, dann ist es, dass Gott mich völlig anders führt als ich es plane. Meine Aufgabe dabei ist es, Ihm zu gehorchen und nach Seinem Wort zu leben. Egal ob das heißt, an die Enden der Welt zu gehen oder hier vor Ort in Mittelhessen zu dienen.

Warum dienst du neben deinen Aufgaben in der Gemeinde auch bei Josia? Wie und wo hast du dich bisher eingebracht?

 „Vom Toilettenwischer zum Redakteur“ – so könnte man meine Mitarbeit bei Josia beschreiben😉. Mit 15 Jahren besuchte ich meine zweite Josia-Konferenz und war wieder mal davon überwältigt, wie viele Jugendliche Gott zu sich hingezogen hat und wie viele von ihnen durch Josia mit neuem Ansporn und geistlicher Ernährung für den Alltag im Dienst des HERRN ermutigt worden sind.

Daraufhin wollte ich zwei Sachen:

  1. So viel von Josia und dieser Gemeinschaft wie möglich,
  2. anderen eine erbauende Zeit bei Josia ermöglichen. Mitzuarbeiten war also eine wunderbare Lösung.

Einige Jahre habe ich als Toilettenmanager gedient und ab diesem Jahr bin ich für die ganzen Konferenzanmeldungen zuständig. An mir muss also jeder Konferenzteilnehmer mindestens einmal (digital oder in Person) vorbei. Außerdem habe ich die (damals wirklich unprofessionelle) Instagramseite gestartet, durfte es aber glücklicherweise paar Monate später an Sammi und Benny weitergeben. Und eventuell hat der ein oder andere auch mal ein oder zwei Artikel von mir hier auf dem Blog gesehen.

Worin siehst du die größte (geistliche) Not / Herausforderung für unsere Generation?

Letztendlich ist die größte geistliche Not für jede Generation gleich: unsere Herzen sind von Gott abgewandt. Trotzdem denke ich, dass es sich in unserer Generation anders ausdrückt als in den letzten Jahrhunderten. Unsere Götzen tragen andere Namen als die des Alten Testamentes. Ich glaube, dass vor allem in der westlichen Kultur der Götze „unbekümmert sein“ die Herzen eingenommen hat. Man könnte ihn auch „individuelle Lebensplanung“ oder „freie Entfaltung und volle Erfüllung des Potentials“ nennen. Wir sehen es sehr stark in der Umgangsweise mit Sex, Liebe, Geld und Familienplanung. Man scheut sich nicht, das „Ich“ zu vergöttern und alles andere für dessen Befriedigung zu opfern – ob es das ungeplante Kind, die Freundschaft mit einer andersdenkenden Person, die Sorge um die Eltern oder die Bewahrung der sexuellen Reinheit ist. Mit einem Klick, einem „swipe right“, einer Pille, oder einem weiteren TikTok geben wir innerhalb Sekunden unseren Versuchungen leichter und heimlicher denn je die Überhand. Das tun wir alles um unser bestes und glücklichstes „Ich“ zu finden. Aber die Bibel zeigt: Ohne Gott ist unser ganzes Leben eine Identitätskrise. Ohne die Quelle des Lebens ist jeder Schritt ein weiterer Richtung Tod.

Was motiviert dich, in das Redaktionsteam von Josia miteinzusteigen?

Ich liebe es, gute, christuszentrierte Beiträge zu lesen, die mir etwas für mein Leben erklären. Ein guter Beitrag gibt mir nicht nur eine neue, reifere Perspektive auf mein Leben, sondern bestärkt vor allem meinen Blick auf Christus. Ich hoffe, dass dieser Blog auch für viele andere ein Segen ist und sein wird, wie er es für mich die letzten Jahre war. Außerdem überrascht es mich immer, wie viel ich vom Schreiben der Artikel profitiere. Man lernt so viel, wenn man die Gedanken einige Tage um ein Thema kreisen lässt und sie durch das Schreiben strukturiert.

Spiel mal ein bisschen Zukunftsmusik für uns: Was wünscht du dir für die Weiterentwicklung der Konferenzen und Onlinearbeit?

Zwei Sachen:

  1. Dass die Konferenzen, der Blog und weiterhin eine zuverlässige, christuszentrierte Quelle der Ermutigung für junge Nachfolger Jesu bleiben und an Regelmäßigkeit, Reichweite und Authentizität gewinnen.
  2. Dass die Frucht des Heiligen Geistes (vgl. Gal 5,22) durch unsere Arbeit sichtbar wird, sodass Gott die Ehre erhält und nicht wir. Ich bete, dass Gott uns allen ein Herz voller Demut und Hingabe schenkt!

Vielen Dank für das Gespräch!

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Zitat der Woche: Die grösste geistliche Not – Hanniel bloggt. 23. Juni 2021 - 08:58

[…] freue mich sehr, dieses Statement aus der nächsten Generation zu […]

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