Junge Menschen vereint in Christus: Bericht über die vierte Josia-Konferenz

von Hanniel Strebel
4 Kommentare

Da war ich also, eingeflogen. Das erste Mal. Unzeitgemäß in doppelter Weise: Weit über dem Alterslimit, mitten am Samstag nach dem Morgenvortrag. Junge Menschen zwischen 16 und 30 Jahren drängeln sich vor die Aula zum Fototermin.

Die Vorfreude war groß. Endlich würde ich einige von Angesicht zu Angesicht sehen, mit denen ich schriftlich schon tiefe Gespräche geführt hatte. „Setzt du dich zu uns?“ Diese Frage hörte ich immer wieder. Danke für die Einladung! Was für ein Unterschied, ob junge Menschen sich gelangweilt eine Rede anhören oder ob sie mit wachen Augen voller Interesse eine Frage stellen! „Wie würdest du deinen Ansatz mit Kindern zu lernen zusammenfassen?“ Ich dachte kurz nach und antwortete (siehe „Unsere Bildungsphilosophie kurzgefasst“ und „Lernen im Horizont des christlichen Glaubens“). Die Tischnachbarin hört interessiert zu und fragt nach. Keine oberflächlichen Antworten sind gefragt, sondern eine tiefe, ehrliche Stellungnahme.

„Soll ich für dich die Leute zusammenrufen?“ Och, vielen Dank, das ist sehr nett. Der junge Mann holt die Seminarteilnehmer und eröffnet die Zeit mit Gebet. Er gehört zum Seelsorgeteam und berichtet mir später: „Fast die ganze Nacht haben wir zusammen gesprochen.“ Meine Teilnehmer sind eher zurückhaltend. Geht ihnen mein Thema – „Ich wachte auf und griff zum Smartphone?“ – nahe? Auf jeden Fall sind sie sehr aufmerksam dabei. Sie merken: Es geht um mich! Es geht um meine Tagesgewohnheiten. Mitschreiben ist selbstverständlich („Wie fertige ich Notizen an?“).

Stunden später sitze ich auf der Bühne und bin gespannt auf die Fragen. Ich staune: Es sind theologische Fragen. Es geht um Gott und seinen Plan. Es geht um Heiligung – und um die Frage: Wie kann ich das, was ich hier höre, im Alltag umsetzen? (Hier habe ich eine Antwort dazu geschrieben.) „Weißt du eine Gemeinde in…?“ „Was würdest du in dieser Situation tun?“ Die Gespräche bleiben ernsthaft bis kurz vor Mitternacht.

josia-konferenz-2016-mitschrift

Immer wieder höre ich: „Ich lese schon länger in deinem Blog.“ Das freut mich. Meine Zeit und Energie verpufft nicht einfach im Netz. Wir sind vereint in Christus. Er hält mich fest. Rudi Tissen und seine Band bereichern unsere Anbetung. Ob seine Lieder auch mal auf Youtube oder auf CD zu hören sind? Danke, Vater, dass du junge Menschen zu dir rufst und dazu bewegst, ihre Gaben für dich einzusetzen!

„Es werden Bedrängnisse kommen. Du wirst zurück gedrängt. Die Luft wird eng.“ Eindringlich predigt Waldemar Justus. Das Feuer für Jesus brennt, die Worte sitzen, der Auftritt ist nicht gespielt. „Ohne den Heiligen Geist hast du keine Chance.“ (Lies nach in Johannes 16,2ff.)

„Wir sind manchmal etwas kleingeistig. Als Inselaffe kann ich dies sagen. Die Deutschen wissen genau, was nicht stimmt – bei den anderen.“ Feiner britischer Humor, klare Worte und vor allem – eine Christus-zentrierte Predigt zu Johannes 17 Am Ausgang steht Ben, ein Riese. Er verantwortet das Facility Management. Er steht immer dort, wo er den Überblick behält. Am Empfang sitzt Katharina und grüßt mich freundlich. Am Sonntag um halb drei sind Aufräum- und Putztrupps schon durch. „Wir durften nochmals dazulernen vom letzten Jahr.“ Das habe ich an diesen Tagen oft gehört. Die Küchenchefin wird mit großem Applaus bedacht.

„Beten wir noch zusammen.“ So wurde manches Gespräch und auch die Konferenz beschlossen. Werden die jungen Menschen ihre Vorhaben umsetzen? Was wird ihre Familie von den Tagen spüren, wenn sie wieder zu Hause sind? Wem werden sie davon erzählen? Jesus betete zu seinem Vater, „damit sie meine Freude völlig in sich haben.“ (Joh 17,13) Durch die Einheit der Christen wird die Welt erkennen, dass sie vom Vater gesandt sind (Joh 17,23). So wie die Schlagzeile einer Lokalzeitung vor einer Evangelisation im Ort titelte: „Die Christen sind sich einig. Da muss etwas passiert sein.“

Die ganze Gruppe am Samstagnachmittag:

Gruppenbild

Nachfolgend ein paar Impressionen – mehr Bilder gibt es demnächst auf unserer Facebook-Seite.

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4 Kommentare

Ron Kubsch 5. Oktober 2016 - 17:08

Danke für den Bericht, Hanniel!

Das nächste Mal finden wir hoffentlich mal die Zeit für einen Tee! 😉

Liebe Grüße, Ron

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[…] freue mich, dass der zweite Band seit der diesjährigen Josia-Konferenz erhältlich ist. Wir schreiben im […]

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