Ob in der Werbung, beim Sport, in den Nachrichten, in der Schule, an der Uni oder beim Einkaufen – täglich werden wir mit dem Thema LGBTQ+ konfrontiert. Ob in Form von Regenbogenflaggen, Gesprächen oder Nachrichten über dieses Thema.
Hinter dem Akronym LGBTQ+ stecken verschiedene Personengruppen mit unterschiedlicher sexueller Orientierung oder Identifikation.
Die ersten drei Buchstaben stehen für lesbisch (L), gay (G) und bisexuell (B) und beschreiben eine sexuelle Orientierung. Der Buchstaben T dagegen steht für Transgender-Personen, die sich nicht mit dem biologischen Geschlecht, das bei der Geburt aufgrund ihrer körperlichen Merkmale festgestellt wurde, identifizieren.
Das Q steht für „Queer“ und ist ein Sammelbegriff für die Personen. Als Queer bezeichnen sich oft Leute, die sich nicht in die Kategorien wie „Mann“, „Frau“, „heterosexuell“, etc. einordnen wollen. Das „+“ schließt weitere Geschlechtsidentitäten und sexuelle Orientierungen ein, die im Akronym nicht einzeln genannt werden.
Das Akronym setzt sich also aus zwei Gruppen von Personen zusammen. Zum einen beinhaltet es Personen mit einer nicht-heterosexuellen Orientierung. Zum anderen gehören Menschen dazu, die sich nicht mit dem Geschlecht identifizieren, das ihren körperlichen und biologischen Merkmalen entspricht.
Warum ist das wichtig?
Interessanterweise passen die Ziele der verschiedenen Personengruppen, die sich unter der Flagge von LGBTQ+ versammeln, nicht zueinander. Während das Anliegen der Lesbenbewegung oft ein feministisches ist, richtet sich die Transgender-Ideologie offensichtlich gegen den Feminismus, da sie sich für die Abschaffung der Geschlechtergrenzen einsetzt, während der Feminismus diese klaren Geschlechtergrenzen betont, da sein Anliegen die Gleichberechtigung von Frauen ist. Und auch die Ziele der anderen Gruppen, die sich unter dieser Flagge versammeln, passen nur begrenzt zueinander. Man kann beim Verbund der LGBTQ+ Bewegung von einer „Zwangsehe“ sprechen, die eingegangen wurde, um das jeweils eigene Ziel zu erreichen, nicht weil die anderen Gruppen dasselbe Ziel verfolgen. Man erhofft sich von diesem Verbund die eigene Ideologie bekannter und populärer zu machen, auch wenn das dazu führt, dass die anderen Bewegungen ebenfalls an Aufmerksamkeit gewinnen.
Ich spreche hier bewusst von einer Ideologie, da es sich bei dieser Bewegung nicht um eine von den klassisch westlichen Werten losgelöste Meinung handelt, sondern um eine Weltanschauung. Die LGBTQ+ Community vertritt nicht nur eine Meinung in Bezug auf sexuelle Orientierung und Identifikation. Vielmehr handelt es sich um eine gesamte Weltanschauung, die das Denken prägt. Oder um es anders zu formulieren: LGBTQ+ ist die Folge einer Weltanschauung, die sich über die letzten beiden Jahrhunderte entwickelt hat und in der Gott aus dem Zentrum gerückt wurde.
Wie ist diese Ideologie entstanden?
Schon in der Zeit der Aufklärung (18 Jh.) gab es Philosophen und Dichter, die davon überzeugt waren, dass die Natur eine heilige Ordnung in sich trägt und dass der Mensch sein wahres Selbst aufgrund von Kultur und Prägung verleugnet. Diese Denker meinten, der Mensch müsse die kulturellen Erwartungen und Prägungen hinter sich lassen und sein eigentliches, inneres „Ich“ finden. Da die Kultur damals vor allem christlich geprägt war, bedeutete diese Forderung automatisch eine Entfremdung vom christlichen Glauben.
Nietsche, dessen Zitat „Gott ist tot“ bekannt wurde, forderte die Konsequenzen dieser Feststellung. Denn wenn es keinen Gott gibt, dann gibt es auch keine Grundlage für Moral. Folglich sollen die Menschen nach dem streben, das sie erreichen wollen. Ganz nach dem Motto: „Sei, wer du sein möchtest. Passe dich nicht an irgendwelche Normen an.“ Für ihn war die Stärke, der „Übermensch“, das Ideal. Das Christentum und seine Ethik hingegen eine Religion der Schwachheit.
Aber auch Marx prägte entscheidend das Gedankengut, aus dem die LGBTQ+ Bewegung hervorging. Für ihn war die Religion lediglich ein Mittel zum Zweck. Er war der Überzeugung, dass es keinen Gott gibt und dass Religion nur dazu da ist, Menschen zu betäuben und sie in schwierigen Situationen zu trösten. Für ihn war Religion ebenso ein Zeichen der Schwäche. Wahre Freiheit gebe es nur unabhängig von Religion.
Von der Aufklärung zur sexuellen Revolution
Diese Gedanken, die sich gegen Religion und vor allem gegen das Christentum richteten, wurden auch von Literatur und Kunst verarbeitet und so in die Häuser der „einfachen“ Bevölkerung getragen. Kunst und Kultur dienten hierbei als Transportmittel für diese Ideologie. So steht der Expressionismus exemplarisch für dieses Gedankengut. Langsam, aber sicher wurde die gesamte Bevölkerung mit dem Thema konfrontiert. Die Ideologie verlor ihren intellektuellen Rahmen und wurde in einfachen Worten und für jeden verständlich kommuniziert.
Freud war es dann im letzten Jahrhundert, der die von den Romantikern und Aufklärern entwickelten Gedanken auf die Sexualität der Menschen übertrug. So wurde das Gedankengut, das den Menschen und seine Identität in den Mittelpunkt rückte, sexualisiert, was sich schnell in der Kultur und den Gedanken der Menschen niederschlug. In dieser Epoche wurden erotische Magazine, wie der Playboy, zu einem Medium, das dieses Gedankengut weiterverbreitete und populärer machte.
In der heutigen Zeit beobachten wir, dass die Entwicklung weitergeht und keinesfalls haltmacht – auch nicht vor Werten, die vor wenigen Jahrzehnten noch als unantastbar galten. Während bis in die 1960er Jahre Homosexualität strafbar war, wurde dieses Gesetz in den folgenden Jahrzehnten gelockert und schließlich aufgehoben. Heute wird Homosexualität, genau wie die Transsexualität, von der ideologischen Bewegung dermaßen vorangetrieben, dass man schon fast von einem neuen „Normal“ sprechen kann.
Die Ideologie geht aber nicht nur so weit, dass sie sagt, dass Homosexualität und Transsexualität akzeptiert werden müssen. Vielmehr fordert sie die aktive Unterstützung der Bewegung.
Große Konzerne färben im Juni, dem sogenannten „Pride Month“, ihre Logos in Regenbogenfarben, und zahlreiche Menschen, die selbst zu keiner der LGBTQ+-Gruppen gehören, versammeln sich zum Christopher Street Day.
Was sagt die Bibel dazu?
Aus biblischer Sicht müssen wir ein eindeutiges Urteil fällen: Sowohl das Ausleben von Homosexualität als auch Transsexualität ist Sünde.
Schon in den ersten Kapiteln der Bibel geht es um das Thema Identität. Gott schafft den Menschen in seinem Bild und er schafft ihn als Mann und Frau (1. Mose 1,27). Hier sehen wir deutlich, dass Gott dem Menschen seine Identität gibt. Er ist es, der zwei Geschlechter erschafft und er bestimmt, ob ein Mensch männlich oder weiblich ist. Wir Menschen können uns unsere Identität nicht aussuchen, sie ist von Gott gegeben.
Ebenso ist die natürliche Ordnung der Sexualität von Gott eingesetzt. Römer 1 sagt uns sehr deutlich, dass Homosexualität Sünde ist. Dabei wird die Homosexualität unnatürlich genannt. Das verweist uns wieder darauf, dass auch die Sexualität und der richtige Umgang damit von Gott gegeben ist.
Wir sehen also in der Gesellschaft eine Bewegung, die Gottes Ordnung mit Füßen tritt und ein neues Ideal erschaffen will, das dem biblischen Verständnis widerspricht.
Als Christen leben wir in dieser Welt und werden mit diesem Thema konfrontiert. Wir wissen, dass es gegen Gottes Willen ist, aber stellen uns trotzdem die Frage: Wie gehe ich mit dieser Bewegung um? Was kann ich tun, wenn ich mal wieder mit diesem Thema konfrontiert werde?
Auf diese Fragen möchte ich in meinem nächsten Artikel eingehen.