Alltagsmission. Scheine da, wo du bist.

von Noah Paas
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Papua-Neuguinea oder Südafrika?

„Eigentlich will ich nicht so weit weg. Ich müsste Freunde und Familie verlassen, um in die Mission zu gehen. Außerdem glaube ich, dass Mission doch nichts für mich ist. Das können andere besser.“ Kennst du solche Gedanken? Ich bin sehr dankbar für unsere Geschwister, die Gott dazu berufen hat, ins Ausland zu gehen und den Menschen dort das Evangelium zu verkündigen! Und es ist auch wirklich gut, dass wir als Gemeinden Missionare im Gebet und finanziell unterstützen – vielleicht machst du es auch persönlich. Dieser Beitrag soll kein Aufruf sein, das nicht mehr zu tun. Vielmehr möchte ich dir aufzeigen, dass die Bibel noch viel mehr zum Thema Mission zu sagen hat.

Doch nehme ich einen Missstand in unserem Denken wahr. Kann es sein, dass wir manchmal meinen, dass eine Spende für die Außenmission unseren eigenen Mangel an missionarischen Bemühungen zu Hause ersetzten kann?



„Es ist gut, wenn Menschen dort gewonnen werden, wo wir nicht wohnen, aber es ist kein Ersatz für das Gewinnen von Seelen überall dort, wo wir wohnen!“

Warren Wiersbie

Dein persönliches Umfeld

Wie steht es um deine Kommilitonen, Arbeitskollegen oder Freunde, die den HERRN noch nicht persönlich kennen? Als Jesus gesagt hat: „(…) und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde!“ (Apg. 1,8) meinte er damit auch dein persönliches Umfeld. Den Ort, an den Gott dich gestellt hat. Es ist kein Zufall, dass du in genau dieser Gegend wohnst, auf genau diese Schule gehst oder in genau diesem Unternehmen arbeitest – Jesus sagt, dass du sein Zeuge bist! Er stellt dich nicht vor die Wahl, ob du sein Zeuge sein möchtest. Als Kind Gottes bist du es. Da, wo du bist.

Matthäus 28, 18-20 – nur für Evangelisten?

Richtet sich der Missionsauftrag nur an „Profi-Christen“ oder diejenigen, die besonders begabt sind? Nein! Er richtet sich an alle Kinder Gottes. Und dieser Missionsauftrag unseres HERRN ist kein Appell zur einmaligen Aktion. Nach einem Büchertisch-Einsatz können wir nicht sagen: „So, jetzt habe ich den Auftrag erfüllt und kann mich um andere Dinge kümmern.“

Die Aufforderungen „so geht nun hin. Macht zu Jüngern und tauft sie“ sind zwar direkte Befehle an uns, beschreiben aber mehr als das, nämlich unseren ganzen Lebensstil: „Gehend, zu jünger machend und taufend“. Das bedeutet, dass es hier im Missionsbefehl nicht um Aktionismus, sondern um einen Lebensstil geht. Ganz praktisch. Im Alltag.

Du bist Alltagsmissionar!

Alltagsmissionar zu sein bedeutet, einem gewissen Lebensstil zu folgen: einem Lebensstil, der darauf abzielt, Beziehungen zu Nichtchristen zu pflegen, den Nächsten in seiner Lebenswelt zu verstehen und daran verständlich mit dem Evangelium anzuknüpfen.

Diesen Lebensstil einer Art zu leben, die Gott gefällt bedeutet zu verstehen, wer du in Christus sein darfst. Nur durch eine tiefe Begeisterung und eine persönliche Betroffenheit vom Evangelium können wir wie Paulus sagen: „Denn die Liebe des Christus drängt uns…“ (2.Kor. 5,14) Nur wenn wir das Leiden Jesu und sein Werk immer mehr verstehen, können wir wie Petrus und Johannes sagen: „Denn es ist uns unmöglich, nicht von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben!“ (Apg. 4,20)

„Aber ich kann nicht“

Warren Wiersbe sagt in seinem Buch „im Dienst des besten HERRN“: „Wir dürfen nicht vergessen, dass unser Dienst in erster Linie nicht etwas ist, was wir für Gott tun, sondern etwas, was Gott in und durch uns tut. Was immer Gott uns zu tun heißt, können wir mit seiner Hilfe auch tun; anderenfalls hätte er uns nicht berufen: Treu ist er, der euch ruft; er wird es auch tun (1.Thes. 5,24)“

Warum sollte Gott uns einen Auftrag geben und dann so etwas sagen, wie: „Und jetzt sieh zu, wie du klarkommst.“? Schauen wir uns nochmal den Missionsbefehl an. Er beginnt, mit den Worten: „Mir ist gegeben alle Macht im Himmel und auf Erden“ (Mt. 28,18) und endet mit der ewig gültigen Zusage Gottes: „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit! Amen. (Mt. 28,20)

Ist das nicht wunderbar? Alles fängt bei Gott an und hört bei ihm auf. Alltagsmission ist Gottes Werk. Drei wichtige Dinge sollten wir vor Augen haben: 

1) Gott ist derjenige, der rettet;
2) Gott gibt uns Kraft und rüstet uns durch seinen Geist aus
3) Gott gibt uns überhaupt das Verlangen, die verlorenen Menschen um uns herum zu sehen

Wir können also nicht anders, als uns mit unserem „Auftraggeber“ zu beschäftigen. Gott ist der Handelnde! In allem, was wir tun, sind wir abhängig von ihm.

Deine Identifikation mit dem Evangelium

In seinem Brief an Titus schreibt Paulus, dass Christus uns für sich selbst gereinigt hat. Als wiedergeborene Christen sind wir sein Eigentum und gehören ihm allein. Wenn Paulus sich in Römer 1,1 mit dem Evangelium identifiziert, dann sehen wir die Auswirkungen auf sein Leben. Er denkt von Gottes Perspektive ausgehend und bewertet die Dinge nicht von dem, wie sie auf ihn wirken. Das müssen wir lernen! Es geht darum, wie Gott uns sieht.

In Christus bist du:

  • Auserwählt (Eph. 1,4)
  • Vorherbestimmt zur Sohnschaft für ihn (Eph. 1,5)
  • Begnadigt in dem Geliebten (Eph. 1,6)
  • Erlöst (Eph. 1,13-14)

Diese Grundwahrheiten des Evangeliums sind Objektiv und auch dann wahr, wenn du dich nicht danach fühlst! In aller Demut möchte ich sagen: eine Identifikation mit dem Evangelium war nicht nur für Apostel Paulus vorgesehen. Es ist die einzig angemessene Antwort eines Christen auf das Werk Gottes!

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