Von aufgepeppter Linsensuppe und abgespeckten Wildbraten

von Lydia Glaum
2 Kommentare

Voller Vorfreude und Spannung erwarteten wir nach der letzten Josia-Konferenz, die diesjährige Konferenz. Doch diese musste in einer abgespeckten Form ausfallen (ich hoffe euer Wildbraten und eure Linsensuppe waren nicht so abgemagert 🙂 ). Wir wurden mit etwa 40 Jugendlichen und jungen Erwachsenen und weiteren Teilnehmer über den Livestream durch ein geistliches Festmahl gestärkt. Das Thema war die Geschichte von Jakob und Esau: Linsengericht vs. Wildbraten.

Nach einem fröhlichen Willkommen und einem herzhaften Lachen über die Verkleidung der anderen (hauptsächlich aus dem Leitungskreis) begannen wir den Abend mit einem Quiz über Jakob. Unsere geistliche Kost beinhaltete zwei Gänge und ein gutes Dessert:

Linsensuppe jetzt oder Erbe später?

Markus predigte über die Geburt von Jakob und Esau bis zu der Trennung der Geschwister. Diese war ein unglaubliches Wunder! Isaak und Rebekka wurden in ihrem Glauben jahrelang herausgefordert. Sie mussten an Gottes Verheißung festhalten. Er prophezeite Rebekka unter anderem, dass der ältere dem jüngeren Sohn dienen würde. Markus gebraucht dieses Beispiel, um uns daran zu erinnern, dass die Welt Jesus dienen wird, auch wenn es uns oft nicht so scheint. Auch wenn Christen verfolgt werden und auch wenn sich so viele gegen Gott stellen. Wir müssen auf seine Verheißung hoffen und darauf vertrauen, dass Jesus siegt. Gott handelt manchmal gegen das, was wir erwarten. Er zeigt in den Situationen seine Souveränität und beweist, dass Er tun kann, was Er will. Leichtsinnig verkaufte Esau Jakob sein Erstgeburtsrecht. Wie gehen wir mit unsrem Erbe – mit Gottes Segen – um? Hoffen wir auf den Moment oder auf die siegreiche Zukunft im Himmel. Wir müssen uns Esau eine Warnung sein lassen, uns nicht für das hier und jetzt (in seinem Fall das Linsengericht) zu entscheiden, sondern für unser Erstgeburtsrecht, dass wir durch Jesu Tod am Kreuz erhalten haben.

Nach dieser ernüchternden und Hoffnung gebenden Predigt, stärkten wir uns mit irdischer Kost aka Döner, Lahmacun, Pizza etc. Durch Bilder, die uns Livestream-Gruppen geschickt hatten, wurde das Gemeinschaftsgefühl und die Verbundenheit gestärkt.

Wenn das irdische Erbe nicht mehr reicht …

Nach der Pause, die unseren Magen mit Nahrung füllte, war wieder Platz in unserem Kopf für die wahre Leben bringende Nahrung.

Paul stärkte uns durch eine weitere Predigt über Jakob, kurz bevor er wieder das erste Mal auf Esau traf. Er weist auf drei wunderbare Übergänge hin: Als erstes den Übergang vom irdischen zum göttlichen Segen: Jakob setzte in seinem Leben so viel Wert auf irdischen Segen, der doch vergänglich ist. Vor dem Treffen mit Esau realisiert er, dass er ohne Gott nicht weiterkommt. Da wo unsere Zukunft unsicher ist, wo wir mit irdischen Dingen nicht weiterkommen, zeigt Gott uns, dass wir seinen göttlichen, vollkommen Segen brauchen. Wir rufen zu Ihm und bitten Ihm um seinen Segen. Nun stellt sich die Frage: Ist Gott für mich nur ein Mittel zum Zweck?
Jakobs Name weist auf seine Identität hin, denn er ist ein Betrüger, wie Du und Ich. Wir sind in erster Linie Sünder gegen Gott und wir können nur durch die Erkenntnis und Bekenntnis unser Versagen durch Christus vor Gott kommen und Vergebung erhalten. Das ist der zweite Übergang: von der Sünde zur Vergebung.
Der letzte Übergang ist der Wechsel von Finsternis zu Licht: Jakob kämpft in der Finsternis mit Jesus und die Sonne ging über ihm auf. Das weist auf die Vergebung hin, die Jakob erhielt und auch wir, wenn wir an ihn glauben. Durch Vergebung kommen Gottes Licht und Hoffnung in unsere Dunkelheit.

An Jakob und seinen Fehlern sehen wir, dass wir uns Vergebung nicht verdienen können. Im Neuen Testament wird er als Glaubensheld bezeichnet. Nicht, weil er so standhaft an Gott geglaubt und ein gutes Leben geführt hat, sondern weil er Gottes Vergebung erhalten hat. Die Dunkelheit in Jakobs Leben wird abgelöst, als er seinen neuen Namen Israel bekommt und Vergebung und Segen erhält.

Das durchaus deftige Dessert, dass wir zum Ende hin zu uns nahmen, gab es in Form eines Interviews von Paul mit Olaf Latzel. Er stellte uns die lebenswichtige Frage, ob wir errettet sind.
Olaf entließ uns in die Gebetsgemeinschaft mit den „drei essentiellen B“ des Glaubens: Bibel, die die Grundlage ist; Buße, die wir ablegen müssen, um vor Gott kommen zu können und Beten, das unsere direkte Verbindung zu Gott ist und persönliche Beziehung zu Ihm herstellt und aufrechterhält.

Viel zu verdauen

Trotz der Enttäuschungen dieses Jahr durch Corona – sei es durch die gekürzte Konferenz, Einsamkeit oder sonstige Schwierigkeiten: Wir können auf Gott vertrauen und auf seine Verheißungen und Segen hoffen, ohne unsere Hoffnung auf irdische Dinge zu setzen. Wir können weg von der Identität als Sünder hin zu der neuen Identität als seine Kinder, die Vergebung haben. Wir können durch seine Vergebung aus der Finsternis in das Licht kommen. Wir werden bei ihm sein und in diesem Leben wird alles zu unserem Besten dienen, das heißt, dass alles passiert, um uns Christus ähnlicher zu machen.

Der Nachgeschmack

Ich bin so dankbar über diesen Nachmittag. Ich konnte viel lernen in sowohl technischer Hinsicht (ich war für den Livestream verantwortlich) als auch über essenzielle, biblische Wahrheiten. In mir wurde das Verlangen gestärkt, mehr nach ewigen Segen in Gottes Gegenwart zu streben anstatt nach schneller irdischer Befriedigung (schnelle Linsensuppe?) zu suchen.

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2 Kommentare

Vlad 11. Oktober 2020 - 22:21

Hi, habt ihr Videoaufnahmen von den Veranstaltungen?

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Jonathan Malisi 12. Oktober 2020 - 09:53

Ja, wir planen die Aufnahmen demnächst zur Verfügung zu stellen.

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