Der Jakobusbrief enthält fast nur Befehle. Hinter den vielen Aufforderungen erscheint uns aber auch ein großer, herrlicher Gott, für den es sich zu leben lohnt.
1. Gott erhört dein Gebet: Jakobus 1,5
“Wenn es aber jemand unter euch an Weisheit mangelt, so erbitte er sie von Gott, der allen gern und ohne Vorwurf gibt, so wird sie ihm gegeben werden.”
Gott gibt gerne. Gebetserhörungen liegen in seiner Natur, in seinem Wesen selbst. Er kann nicht anders, als seinen Kindern zu geben, worum sie ihm bitten (Matthäus 7,7-11). Ermutigt dich das nicht, Gott um viel mehr zu bitten? Elia war wie du (Jakobus 5,17). Aber betest du wie er? Denk mal über diesen Satz nach: “Ihr habt nicht, weil ihr nicht bittet.” (Jakobus 4,2). Stell dir vor, du fragst Gott eines Tages, wenn du im Himmel angekommen bist, warum du das und das nicht hattest, nicht erleben durftest, nicht erreichen konntest. Willst du dann wirklich hören: „Weil du mich nie darum gebeten hast”?
Jakobus sagt dir, dass Gott gerne gibt, damit du gerne betest.
2. Gott ist gut zu dir: Jakobus 1,12-13
“Glückselig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet; denn nachdem er sich bewährt hat, wird er die Krone des Lebens empfangen, welche der Herr denen verheißen hat, die ihn lieben. Niemand sage, wenn er versucht wird: Ich werde von Gott versucht. Denn Gott kann nicht versucht werden zum Bösen, und er selbst versucht auch niemand.”
Gott ist absolut gut. Das Gute liegt in seiner Natur, in seinem Wesen. Er hat noch nie etwas getan, das nicht moralisch perfekt wäre. Er hat keine Schwächen, die die Versuchung oder die Sünde ausnutzen könnten. Er ist so reich, dass es nichts gibt, womit man ihn bestechen könnte. Er ist so unwandelbar (Jakobus 1,17), dass nichts seine moralische Standhaftigkeit auch nur testen könnte. Der Reiz des Verbotenen lässt ihn völlig kalt. Er könnte niemals jemanden dazu überreden, verführen oder gar zwingen, etwas Böses zu tun.
Jakobus sagt dir, dass Gott vollkommen gut ist, damit du das Gute tust, selbst wenn du sehr zum Bösen versucht bist.
3. Gott ist dein Schöpfer: Jakobus 1,17-18
“Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter, bei dem keine Veränderung ist, noch ein Schatten infolge von Wechsel. Nach seinem Willen hat er uns gezeugt durch das Wort der Wahrheit, damit wir gleichsam Erstlinge seiner Geschöpfe seien.”
„Vater der Lichter” bedeutet so viel wie „Schöpfer von Sonne, Mond und Sternen (Genesis 1,14-18) und von allem anderen, was es sonst noch gibt (Genesis 1,31)”. Versuche, die Weiten des Universums vor deinem inneren Auge zu erfassen – du wirst kläglich scheitern. Das alles hat Gott gemacht, ohne auch nur einen Finger zu rühren. Sein Wort allein hat dazu ausgereicht: „Gott befahl dem Licht, aus der Finsternis hervorzuleuchten” (2 Korinther 4,6). Und genau dasselbe hat er auch in dir getan: „Er hat es auch in unseren Herzen hell werden lassen, damit wir erleuchtet werden mit der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu.” (2 Korinther 4,6). Gott sprach auch in deine innere Finsternis “Es werde Licht”, und es ward Licht, durch sein Wort, durch das Wort der Wahrheit. Gott hat dich erschaffen, als er dich im Bauch deiner Mutter zu einem Menschen formte. Er hat dich neu erschaffen, als er dich bei deiner Bekehrung zu einem neuen Menschen machte. Dein körperliches und dein geistliches Leben kommen von ihm. „Jede gute Gabe“ kommt von deinem Schöpfer.
Jakobus sagt dir, dass Gott dein Schöpfer ist, damit du verstehst, wie abhängig du von ihm bist.
4. Gott ist souverän über dich: Jakobus 1,18
“Nach seinem Willen hat er uns gezeugt durch das Wort der Wahrheit, damit wir gleichsam Erstlinge seiner Geschöpfe seien.”
Das Erstaunliche an diesem Vers über deine Bekehrung ist, dass es nicht darum geht, dass du Christ werden wolltest, sondern darum, dass Gott dich zu einem Christen machen wollte. Weil er wollte, dass du es willst, wolltest du glauben, dass Jesus für deine Sünden gestorben ist. Er hat die Umstände geschaffen, in denen du wiedergeboren wurdest. Er hat die Menschen zu dir geschickt. Er hat die Situation, den Prozess oder die Krise oder das Gespräch orchestriert. Er wirkt all diese Dinge, „nach dem Ratschluss seines Willens” (Epheser 1,11). Er ist absolut souverän über absolut alles. „Darum sei jeder Mensch schnell zum Hören und langsam zum Reden.“ (Jakobus 1,19) und „Darum legt ab allen Schmutz und allen Rest von Bosheit und nehmt mit Sanftmut das in euch eingepflanzte Wort auf (…) und seid Täter des Wortes“ (Jakobus 1,21-22).
Jakobus sagt dir, dass Gott souverän über dich ist, damit du so lebst, wie es ihm gefällt.
5. Gott hat Mitleid mit dir, wenn du unterdrückt bist und ist zornig auf dich, wenn du andere unterdrückst: Jakobus 2,5
„Hört, meine geliebten Brüder: Hat nicht Gott die Armen dieser Welt erwählt, dass sie reich im Glauben würden und Erben des Reiches, das er denen verheißen hat, die ihn lieben?“
Gott hat ein Herz für die Armen und Unterdrückten. Sie sind nämlich genauso seine Ebenbilder, wie die Reichen (Sprüche 22,2). Die Armen stehen bei Gott also in viel höherem Ansehen, als bei uns Menschen. Wenn du arm bist, freue dich, dass Gott dich so viel höher schätzt (Jakobus 1,9).
Wenn du nicht arm bist, sollst du wissen: Es gefällt ihm, wenn du den Armen hilfst: „Eine reine und makellose Frömmigkeit vor Gott, dem Vater, ist es, Waisen und Witwen in ihrer Bedrängnis zu besuchen.“ (Jakobus 1,27). Und wehe, du schaust auf sie herab oder unterdrückst sie: „Wer über den Armen spottet/Wer den Schwachen unterdrückt, der lästert seinen Schöpfer” (Sprüche 17,5 und 14,31; vergl. Jakobus 5,1-5).
Jakobus sagt dir, dass Gottes Herz für die Armen bricht, um dich zu ermutigen, oder um dich zu ermahnen.
6. Gott ist der einzige Gott: Jakobus 2,19
„Du glaubst, dass es nur einen Gott gibt? Du tust wohl daran! Auch die Dämonen glauben es — und zittern!“
Wer überzeugt ist, dass es nur einen Gott gibt, den Gott der Bibel, der hat völlig recht: „Höre Israel, der Herr, unser Gott, ist einer!“ (Deuteronomium 6,4). Gott allein war schon immer da. Vater, Sohn und Geist haben ewig in einer perfekten, gegenseitigen Liebe existiert. Gott ist die ultimative Realität, der einzige, der immer übrigbleibt, wenn du alles andere abziehst. Er allein: unteilbar, unerforschlich, unendlich. Wenn du das verstanden hast, dann hast du begriffen, „was die Welt im Innersten zusammenhält.“ Aber wenn Gottes Dasein keine Folgen für dich hat, dann bist du noch nicht einmal so weit wie der schwachsinnigste Dämon. Denn für ihn hat diese Einsicht wenigstens Zittern zur Folge. Wie viel mehr sollte sie für dich haben? „Höre Israel, der Herr, unser Gott, ist Herr allein; und du sollst den Herrn, deinen Gott lieben mit deinem ganzen Herzen, und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken und mit deiner ganzen Kraft! (…) Und deinen Nächsten wie dich selbst.“ (Markus 12,29-31). Weil es diesen guten Gott gibt, sollen wir Gutes tun.
Jakobus sagt dir, dass es nicht reicht, das Richtige zu glauben, damit du auch das Richtige tust.
7. Gott ist gegen dich, wenn du weltlich bist: Jakobus 4,4
„Ihr Ehebrecherinnen, wisst ihr nicht, dass die Freundschaft mit der Welt Feindschaft gegen Gott ist? Wer also ein Freund der Welt sein will, der macht sich zum Feind Gottes!“
Gott sieht die Welt, das heißt die Menschheit, die ohne ihn lebt, als feindlich an. Diese Feindschaft liegt in der Natur Gottes, in seinem Wesen begründet: Er ist gut (s. o.) und die Welt ist böse. Die Menschen sind voller böser Begierden (Jakobus 1,14), Zorn, Schmutz und Bosheit (1,20-21), böser Worte und Selbstbetrug (1,26), Ansehen der Person (2,1), Ehebruch und Mord (2,11), Unbarmherzigkeit (2,13), Neid und Selbstsucht (3,16), Kämpfe und Streitigkeiten (4,1), böser Absichten (4,3), Hochmut (4,6), und Übermut (4,16). Sie sind Feinde Gottes. Und doch liebt Gott seine Feinde. Er segnet die, die ihm fluchen und tut denen Gutes, die ihn hassen: „Gott aber beweist seine Liebe zu uns dadurch, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren (…) Wir wurden durch den Tod seines Sohnes mit Gott versöhnt, als wir noch seine Feinde waren.” (Römer 5,8-10). Abraham zum Beispiel war ein Feind Gottes. Doch über ihn heißt es: “Abraham aber glaubte Gott (…) und so wurde er ein Freund Gottes genannt” (Jakobus 2,23). Glauben bedeutet nämlich Treue, wie in einer Freundschaft. So macht Gott seinen Todfeind zum Freund für’s Leben.
Jakobus sagt dir, dass Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist, damit du als sein Freund lebst.
8. Gott verlangt von dir Buße: Jakobus 4, 7-10
„So unterwerft euch nun Gott! Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch; naht euch zu Gott, so naht er sich zu euch! Reinigt die Hände, ihr Sünder, und heiligt eure Herzen, die ihr geteilten Herzens seid! Fühlt euer Elend, trauert und heult! Euer Lachen verwandle sich in Trauer und eure Freude in Niedergeschlagenheit! Demütigt euch vor dem Herrn, so wird er euch erhöhen.“
Gott hat allem und jedem seinen Platz gegeben. Er selbst ist ganz oben. Alles muss ihm unterworfen sein. Der Stolz erhebt sich über seinen eigenen Platz hinaus und widersteht damit Gottes guter Ordnung. Wir sollen aber nicht Gott, sondern dem Teufel widerstehen. Gott gegenüber sollen wir uns unterwerfen oder demütigen. Demut bedeutet, seinen Platz zu kennen. Unser Platz ist nicht auf Gottes Thron, sondern zu seinen Füßen. Buße bedeutet, an diesen Platz zurückzukehren. Nur dort, wo wir hingehören, gibt es echte Nähe zu Gott. Wo stehst du also?
Jakobus sagt dir, dass Gott der Höchste ist, damit du in Demut seine Nähe findest.