Die Top Ten unserer Götzen: Teil II

von Ludwig Rühle
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2. Erfolg

Viele Menschen bringen Opfer für ihre Karriere und stecken viel Zeit und Energie in Ausbildung und Arbeit. Das ist in vielen Fällen gerechtfertigt und auch Gottes Wille: Christen sollen fleißig, treu und zielstrebig sein. Doch auch hier kann die Karriere schnell wichtiger sein als Gott.

Wie drückt sich das praktisch aus? Ich vernachlässige dauerhaft Frau und Kinder aufgrund meiner Karriere. Ich schiebe das Kinderkriegen immer weiter hinaus aufgrund meiner besseren beruflichen Chancen, die ich mir erst erarbeiten muss. Der gute Job kommt vor der guten Gemeinde, d.h., dass ich mir zuerst einen Studienplatz oder Job suche und danach schaue, ob es in der Stadt, wo ich eine Stelle gefunden habe, auch eine gute Gemeinde gibt. Ich denke, dass mir vorrangig beruflicher Erfolg mein Auskommen, mein angenehmes Leben, meine Kinder aus ordentlichen Verhältnissen, mein Ansehen in Freundeskreis, Familie und Gemeinde sichert.

3. Macht und Anerkennung

Wenn ich mir Respekt verschaffen und mich durchsetzen kann, etwas zu sagen habe, Karriere mache und eine gewisse Stellung in Firma, Gesellschaft, Verein oder auch Gemeinde erreicht habe, dann bin ich wer! Wenn mir keiner mehr etwas vormachen kann, dann habe ich es geschafft und kann auch endlich wirklich etwas bewirken, usw.

Es ist wie bei allen anderen Dingen: Geld ist nicht generell schlecht, ebenso wie Gesundheit. Und auch Durchsetzungsvermögen, Einfluss und Macht kann Gutes bewirken, wenn sie in rechter Weise genutzt werden. Doch die Gefahr, diese Dinge zu unseren Götzen zu machen, von denen man sich Hilfe, Sicherheit, Freude und Freiheit erhofft und auf sie vertraut, ist riesengroß.

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