Die Top Ten unserer Götzen: Teil I

von Ludwig Rühle
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Was Götzendienst mit und aus uns macht

Das Thema „Götzendienst“ ist ein Dauerbrenner im AT, besonders im 5. Buch Mose, welches ich gerade in einer Predigtreihe behandele. Immer wieder geht es um Warnung vor, Beschreibung von und Kampf gegen Götzendienst. Die Lektion ist offensichtlich:

Götzendienst ist ein gefährliches Problem und zerstörerisch. Er breitet sich aus wie ein Krebs, ist für jeden verführerisch und hat schreckliche Folgen für uns. Darum darf es unter Gottes Volk keinen Götzendienst geben.

Wie wir Götzen erkennen können

Aber wie sollte das bewirkt werden, wenn doch jedes einzelne Herz eine sprichwörtliche „Götzenfabrik“ ist? Genau diese Erkenntnis muss am Anfang stehen: Das Problem liegt in unseren Herzen! Diese Erkenntnis wiederum sollte demütig machen und zur Buße führen, d.h. zunächst, Gott seine Sünde zu bekennen.

Doch es geht noch weiter: Der bußfertige Mensch sieht ein, dass er aufgrund seines sündigen Herzens, seiner Begierden, seines Götzendienstes tatsächlich das Gericht verdient hat. Aus Erkenntnis und Bekenntnis schließlich fließt die Bitte um Gnade: Herr, sei mir Sünder gnädig! Führe mich zur Umkehr, damit ich zu dir umkehren kann! Herr ich glaube, hilf mir gegen meinen Unglauben, verändere du mein Herz!

Aber auch wenn Jesus unser Herr ist und seinen Heiligen Geist in unsere Herzen gegeben hat, stehen wir weiterhin im Kampf gegen die Götzen, die in und um uns sind. Wenn wir gegen den Götzendienst in unserem Leben kämpfen wollen, müssen wir unsere Götzen als solche entlarven. Zur Hilfe folgen nun in diesem und einigen weiteren Blogbeiträgen die zehn der verbreitetsten und gefährlichsten Götzen unserer Tage.

1. Gesundheit

„Vor allem Gesundheit!“ ist ein oft an erster Stelle geäußerter Wunsch für uns und für andere. Natürlich können uns Krankheit und Tod sehr hart treffen, doch das Schrecklichste, was uns passieren kann, ist, „in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen“ (Hebr 10,31), wenn Christus nicht unser Herr und Retter ist.

Weil die Welt keine Antwort auf den Tod hat und er das Ende zu sein scheint, wird Gesundheit zum höchsten Gut und damit zum Götzen. Darum wird auf Teufel komm raus versucht, das Leben zu verlängern. Während in vielen Teilen der Welt Menschen hungern und an Krankheiten sterben, die bei uns längst heilbar sind, wird in unserem Land das meiste Geld für Gesundheit (bzw. Krankheitskosten) in den letzten Lebensmonaten oder Wochen alter Menschen ausgegeben und alles dafür getan, sie am Leben zu erhalten. Selbst über 85-jährige Christen haben Angst vor dem Tod und klammern sich auf diese Weise an ihr Leben. Doch was ist das schönste Leben auf dieser Welt gegen die Herrlichkeit, die uns bei Gott erwartet? Ein Tropfen am Eimerrand gegen alles Wasser der Welt!

Keine Frage, iss weiterhin dein Müsli, geh joggen, mach Pausen. Unterlasse das Rauchen, Saufen, Fressen und alle möglichen anderen schädlichen Dinge. Es ist Gottes Wille, dass wir unser Leben schützen und unseren Leib gesund erhalten.

Doch wenn wir an unserem Leben kleben, uns unsere Gesundheit heilig ist und von ihr alle Freude und jeder Sinn im Leben abhängt, ist das Götzendienst.

Der Bremer Pfarrer Olaf Latzel predigte zum selben Thema: „Leute, akzeptiert, dass ihr sterblich seid, und freut euch darüber, dass das, wenn wir Christen sind, nur für die Zeit auf Erden gilt, dass wir, wenn wir hier abberufen werden, in der Ewigkeit sofort bei unserem Heiland Jesus Christus sind. Macht nicht diesen ganzen Tam Tam mit, denn sonst ist das eine Sache, da kommt der Teufel wieder und dann macht ihr euch Sorgen, Sorgen, und dann geht ihr mit bangem Herzen zum Arzt und dann kommt es, dass es da heißt „Ich habe Ihre Blutwerte gesehen…“ Oder wenn das MRT-Ergebnis kommt, und dann wackeln wir genauso furchtsam mit den Knien wie die ganze Welt.

Ich sag das ganz deutlich, auch richtig provozierend: Der Herr ist erstanden, Halleluja, und wenn du ihm gehörst, hast du Anteil daran. Aber der Widersacher versucht es immer wieder, versucht uns festzuhalten nach dem Motto: „Dein Leben, deine Gesundheit, und wie wichtig… du brauchst noch ein paar Jährchen auf der Erde…“  Hütet euch vor dem Götzen Gesundheit!“[1] (16. Oktober 2015)

[1] https://www.gemeindenetzwerk.de/?p=12778

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