„Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“
Heb 13,14
Lass mich dir direkt zu Beginn eine Frage stellen: Wo wohnst du? Wohnst du in einem Zelt oder in einem Bunker? Natürlich ist diese Frage nicht wortwörtlich gemeint. Natürlich leben wir heutzutage normalerweise in einem Haus. Stattdessen möchte ich dich in übertragenem Sinne fragen: Wohnst du in einem Zelt oder in einem Bunker?
Unser Bürgerrecht ist beim Vater
Das Zelt steht für das Weiterziehen: Eine Zeit lang lebt man an einem Ort; übernachtet, isst und pflegt sich an diesem Ort. Doch es kommt die Zeit, zu der man weiterzieht. Das Zelt macht einen zu einem Gast, zu jemandem, der nur eine beschränkte Zeit an einem Ort lebt. Das Leben in einem Zelt bedeutet von Natur aus Weiterziehen. Das Zelt steht nicht für die Heimat, vielmehr ist es der Weg zur Heimat. Der Bunker hingegen ist alles andere als mobil. Er befindet sich an einem Ort und das wird auch so bleiben. Man kann ihn nicht eben mal abbauen und an einem anderen Ort aufbauen. Ein Bunker verspricht viel Sicherheit: Wenn Stürme wehen, ist es in einem Bunker sicherer als in einem Zelt. Denn er ist fest, unbeweglich und birgt Sicherheit für Schutzsuchende.
Diese beiden Bilder helfen uns, den obigen Vers besser und intensiver zu verstehen. Der Autor des Hebräerbriefes schreibt seinen Empfängern, dass sie als Nachfolger Christi keine bleibende Stadt auf dieser Erde haben. Vielmehr suchen sie eine zukünftige. Bildlich gesprochen: Wir Christen sind auf dieser Erde eigentlich mit einem Zelt unterwegs. Wir sind Gäste auf dieser Erde. Wir verbringen eine Weile hier auf der Erde, sehnen uns aber nach unserer Heimat, nach dem Himmel. Jesus hat durch Seinen Tod am Kreuz unsere Schuld auf sich genommen, sodass wir Seine Gerechtigkeit erlangen konnten. Diese Gerechtigkeit gilt vor Gott. Indem Sein Sohn für uns gestorben ist, wurde Er uns zum Vater. Und wo der Vater ist, dort ist unsere Heimat.
Der Blick auf die zukünftige Stadt
Doch wie oft verhalten wir uns, als würden wir in einem Bunker leben? Wie oft nehmen wir unser Geld, unsere Zeit, unsere Talente, unseren sozialen Stand und viele andere Dinge und nutzen sie als Bausteine, sodass unser Bunker umso fester wird? Wir mauern uns zu und meinen, die Sicherheit sei das höchste Gut. Doch das stimmt nicht, denn das höchste Gut ist unsere Heimat, auf die wir unseren Blick richten sollten. Unser Leben auf dieser Erde sollte nicht vergeudet werden, indem wir uns auf Dinge ausrichten, die vergehen. Stattdessen sollte unser Blick fest auf die Stadt gerichtet sein, die noch kommen wird und nie wieder vergehen wird. Es ist eine herrliche Stadt, in der unsere Freude kein Ende finden wird.
Wir sind aber noch nicht in dieser Stadt angekommen. Stattdessen leben wir noch in einem Zelt. Das bedeutet wir haben noch die Möglichkeit Vergängliches für Unvergängliches zu investieren. Und so möchte ich mit zwei Fragen enden, die du dir selbst stellen kannst:
- In welchen Bereichen meines Lebens nutze ich etwas, das vergehen wird, für eine Sache, die ebenfalls vergehen wird?
- Wie kann ich vergängliche Dinge nutzen, um in unvergängliche Dinge zu investieren?