Und kauft die Zeit aus, denn die Tage sind böse.
Eph 5,16
Zieh mal Bilanz: Würdest du deinen Umgang mit deiner von Gott gegebenen Zeit als sinnvoll betrachten? Nutzt du jeden Tag, jede Stunde, jede Sekunde gewinnbringend und zur Ehre Gottes? Wenn ich in mein Leben schaue – ganz ehrlich – dann bin ich schockiert darüber, welch Unmengen an Zeit ich verschwende. Wie viele Berge an Stunden habe ich schon sinnbefreit vor meinem Bildschirm mit irgendwelchen Computerspielen verbracht? Welch Unzahl an kostbaren Minuten habe ich schon in sinnloses YouTube-Videos-Schauen investiert?
Wenn es dir ähnlich wie mir ergeht, dann höre heute auf Paulus‘ Aufforderung, die Zeit auszukaufen! Das Bild, das Paulus hier gebraucht ist folgendes: Auf dem Marktplatz gibt es eine Ware. Diese Ware ist im Angebot, aber nur auf begrenzte Zeit. Später wird sie nicht mehr erhältlich sein. Nun gilt es sie unbedingt zu kaufen, solange dies eben noch möglich ist. Nutze die Zeit, die dir bleibt, um diese Ware zu erwerben!
Wir haben von Gott eine bestimmte Zeit verordnet bekommen. Psalm 139,16 spricht davon, dass im Buch des HERRN alle unsere Tage geschrieben sind, die noch werden sollen. In Psalm 90,12 betet Mose, dass der HERR ihn doch seine Tage zählen lehren soll, damit er ein weises Herz erlange. Wir haben tatsächlich nur ein beschränktes Maß an Zeit. Die Zeit ist im Angebot auf dem Markt. Es gilt, sie aufzukaufen, sprich sinnvoll zu nutzen! Wir haben keine einzige Sekunde zu verschwenden!
Jonathan Edwards (1703-1758), der große amerikanische Erweckungsprediger, schrieb als 18/19-Jähriger seine berühmten „Entschlüsse“, die hinsichtlich des Umgangs mit der Zeit unfassbar vielsagend sind. Hören wir hin, was er zu diesem Thema zu sagen hat und lassen wir uns davon beeinflussen.
Er schrieb 70 dieser „Entschlüsse“, die seinem Leben einen Kurs geben sollten, den er bis an sein Lebensende durchzuhalten erstrebte. Alle zielen unmittelbar darauf ab, Gott mit allem, was er hat zu verherrlichen. Er entschloss sich zum Beispiel in seinem ersten „Entschluss“, nur noch das zu tun, was Gott am allermeisten ehrt. Alles, was nicht diesem Ziel dient, so der vierte Entschluss, soll niemals Raum in seinem Leben bekommen. Weicht er mal von diesem Kurs ab, so möchte er Buße tun (Entschluss 3). Im fünften Entschluss entschließt Edwards sich dazu, dass er niemals einen Moment verlieren möchte. Jeder Moment, den ihm Gott schenkte, sollte einzig und allein darauf abzielen, wie Gott am meisten geehrt werden kann. Jedes Gespräch, jede Mahlzeit, die Studienzeit etc. – Alles soll nur diesem einen Ziel gewidmet sein: Gott zu ehren!
Das ist genau das, wozu Paulus hier auffordert: Nutze deine Zeit, du hast so wenig davon. O lieber Mensch, du hast keine Sekunde zu verschwenden!
3 Kommentare
Danke, Markus. Eine wichtige Erinnerung.
Ich kann nur jeden ermutigen, mal zu versuchen, selbst Entschlüsse auszuschreiben. Die von Edwards können dabei als Vorbild dienen. Mir hat das sehr geholfen und es hilft mir jede Woche, wenn ich meine Entschlüsse wieder durchlese.
Gleichzeitig ist mir wichtig, Menschen vor dem Fehler zu bewahren, den ich immer wieder begehe: Ich denke oft, ich würde jede Sekunde nur dann auskaufen, wenn ich fleißig arbeite, studiere und in Menschen investiere. Aber ich kaufe die Zeit oft viel besser aus, wenn ich mich bewusst erhole (z.B. bei einer Radtour in der Natur) oder mich von anderen korrigieren lasse, bevor es dann für einige wenige Stunden ans Aktivistische geht. Oft bin ich für Gott viel brauchbarer, wenn ich mich nicht so stresse, Höchstleistung im Brauchbar-Sein zu bringen, sondern darauf vertraue, dass Gott Jesus an mir sichtbar machen wird, wenn ich meiner Persönlichkeit gemäß den Alltag mit Arbeit und Pausen, mit Helfen und Helfen-Lassen, mit Schaffen und Entspannen vor seinem Angesicht plane.
Hier sind übrigens Edwards Entschlüsse auf Deutsch: http://puritanum.files.wordpress.com/2010/12/resolutions-deutsch.pdf
Oftmals kostet es echt Überwindung seine Zeit sinnvoll zu nutzen und erst mal anzufangen. Dann kostet es nochmal mehr Kraft an einer Sache dran zu bleiben und sie durchzuziehen. Ich habe fast täglich diesen Kampf. Aber wenn du deine Zeit ausgekauft hast, wenn du deine Arbeit geschafft hast, kannst du deine freie Zeit, deinen Feierabend in vollen Zügen genießen. Das ist auch ein Lohn, den Gott dir schenkt: „…doch wenn irgend ein Mensch ißt und trinkt und Gutes genießt bei all seiner Mühe, so ist das auch eine Gabe Gottes.“ (Pred 3,13)