7 Dinge, die wir vom Wirken des Geistes im AT für unseren Dienst in der Gemeinde lernen können

von Declan McMahon
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Wir brauchen den Heiligen Geist, um ein Leben zu führen, das Gott gefällt. Der Geist gibt uns die Kraft für ein heiliges Leben, für den wirksamen Dienst in der Gemeinde, für das Erdulden diverser Prüfungen und für alles, was sonst zum Leben vor Gott dazu gehört. In der Geschichte Israels hat der Heilige Geist gewirkt, indem er bestimmte Menschen für ihren Dienst ausgerüstet hat. Wir können daraus einiges für unseren Dienst im Reich Gottes lernen.

1. Der Geist befähigt uns auch dann, wenn unsere Arbeitsbedingungen schwer oder unfair sind

Josef wird von seinen eigenen Brüdern in die Sklaverei verkauft. „Aber der HERR war mit Josef.“ (1. Mose 39,2), sodass er rasch zum höchsten Bediensteten Potifars wird. Er bleibt trotz großer Versuchung keusch – im Kontrast zu seinem unzüchtigen Bruder Juda (1. Mose 39,7-15 kontra 38,15-18). Er harrt im Gefängnis aus, aber auch da „war der HERR mit ihm“ (1. Mose 39,21ff.). Weil „der Geist Gottes in ihm ist“ (1. Mose 41,38), kann Josef die Träume seiner Mitgefangenen und später auch die Träume des Pharaos deuten. Gott gebraucht Josef schließlich, um den ganzen Nahen Osten, aber vor allem sein eigenes Volk vor der katastrophalen Hungersnot zu retten. Vieles in seinem Leben ist schwer und unfair. Aber der Geist befähigt ihn trotzdem, treu Gott zu dienen.

2. Der Geist befähigt uns auch dazu, scheinbar „ungeistliche“ Dienste zu tun

Bezalel war ein Kunsthandwerker. Und er ist der erste in der Bibel, von dem es heißt: Der HERR „hat ihn erfüllt mit dem Geist Gottes“ (2. Mose 35,30f.). Wozu macht ihn Gott „weise, verständig und geschickt“? Um „kunstreich zu arbeiten in Gold, Silber und Kupfer, Edelsteine zu schneiden und einzusetzen, Holz zu schnitzen, um jede kunstreiche Arbeit zu vollbringen.“ (2. Mose 35,31-33). Außerdem wurde er vom Heiligen Geist befähigt, Handwerker auszubilden (2. Mose 35,34). Warum? Weil er seinen Dienst für Gott tat, „ganz nach dem Gebot des HERRN“ (2. Mose 36,1).

3. Gute Organisation und Delegation reichen nicht aus

Mose war mit der Leitung des Volkes Israel völlig überfordert. Als einziger Leiter dieser riesigen Gemeinschaft ist er schon lange an seine Grenze gekommen: „Und Mose verdross es.“ (4. Mose 11,10b). Gott greift ein und verteilt die Last auf mehrere Schultern: „Sammle mir siebzig Männer unter den Ältesten Israels, von denen du weißt, dass sie Älteste im Volk und seine Amtsleute sind, und bringe sie vor die Stiftshütte und stelle sie dort vor dich, (…) damit sie mit dir die Last des Volkes tragen und du nicht allein tragen musst.“ (4. Mose 11,16.17b). Mose wird augenblicklich gespürt haben, wie wertvoll eine gute Organisation sein kann. Aber Gott ist noch nicht fertig mit der Umstrukturierung. Das Entscheidende fehlt noch. Der HERR sagt: „So will ich herniederkommen und dort mit dir reden und von deinem Geist, der auf dir ist, nehmen und auf sie legen, (…)“ (4 Mose 11,17a). Die Befähigung der 70 Ältesten durch den Heiligen Geist erinnert uns daran, dass wir auch bei optimaler Organisation immer noch ganz und gar auf das Wirken des Heiligen Geistes angewiesen sind, wenn wir in unseren Gemeinden Frucht sehen wollen.

4. Erfahrung ist nicht alles

Josua war der perfekte Kandidat für die Nachfolge des Mose. Er war Moses rechte Hand, hatte sich sehr bewährt und viele wichtige Erfahrungen gesammelt. Wenn man nur ein Wort benutzen dürfte, um seine Eignung für diese Aufgabe zu beschreiben, dann könnte man versucht sein, Begriffe wie „erfahren“,  „qualifiziert“, „kompetent“ oder Ähnliches zu wählen. Aber Gott sagt es so: „Nimm Josua zu dir, den Sohn Nuns, einen Mann, in dem der Geist ist, und lege deine Hände auf ihn.“ (4. Mose 27,18). Von allen Eigenschaften Josuas greift Gott nur eine auf: Er ist erfüllt vom Heiligen Geist. Seine hervorragende Ausbildung durch Mose und seine reiche Erfahrung werden ihm sicherlich sehr helfen. Aber sie sind nicht das Entscheidende für seine Qualifizierung zum Dienst. Das Geistgefülltsein macht ihn zum gottgewollten Nachfolger Moses.

5. Der Geist liebt die Vielfalt

Das Einzige, was die Richter alle gemeinsam haben, ist, dass sie (zum Teil sehr) fehlbare Menschen waren, die Gott in seiner Gnade trotzdem gebraucht hat. Davon abgesehen könnte diese Truppe von Glaubenshelden nicht bunter gemischt sein: Der Heilige Geist erwählt und befähigt zu seinem Dienst unter anderem: einen Linkshänder (Richter 3, 15), eine Sängerin (Richter 5,1), einen Bastard (Richter 11,1), einen sechzigfachen Vater (Richter 12,8) und ein Einzelkind (Richter 13,2). Herkunft, soziale Stellung, berufliche Tätigkeit und alles, was uns sonst nach außen definiert, spielt für den Dienst in der Gemeinde keine Rolle. Der Heilige Geist kann jeden zum Dienst befähigen, den er will (1. Korinther 12,11).

6. Befähigung durch Gott und Beziehung zu Gott gehören zusammen

Saul, vom Geist erfüllt und ausgerüstet, hat im entscheidenden Moment auf sich selbst vertraut (Unglaube), statt auf den HERRN (Glaube). Deshalb heißt es: „Der Geist des HERRN aber wich von Saul und ein böser Geist vom HERRN ängstigte ihn.“ (1. Samuel 16,14). Er wollte nicht Gottes Geist folgen, also wird er von einem bösen Geist verfolgt. Sauls weiteres Leben offenbart, dass er keine echte Beziehung zu Gott gelebt hat. Er sucht Gott nicht, sondern begeht sogar die Sünde, eine Hexe aufzusuchen (1. Samuel 28,3-25). Weder große Begabung, noch großer Erfolg, noch bombastische Geistesgaben sind sichere Zeichen dafür, dass jemand ein Mann oder eine Frau Gottes ist. Der gelebte Gehorsam Gott gegenüber zeigt, wer wirklich zu Gott gehört (Matthäus 7,21-27).

7. Sünde disqualifiziert nicht automatisch für den Dienst

David hat eine schwerwiegende Sünde begangen. Wird der Geist von ihm weichen, wie von Saul? Der Gottesmann betet: „Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und nimm deinen Heiligen Geist nicht von mir!“ (Psalm 51,13). Im Unterschied zu Saul sucht David Gott. Er tut Buße: „Gott sei mir gnädig nach deiner Güte, und tilge meine Sünden nach deiner großen Barmherzigkeit! Wasche mich rein von meiner Missetat, und reinige mich von meiner Sünde,  denn ich erkenne meine Missetat und meine Sünde ist immer vor mir! An dir allein habe ich gesündigt und übel vor dir getan.“ Psalm 51,3-6a). David macht keine Ausreden, sondern bekennt und bereut seine Schuld. Er lebt seine Beziehung zu Gott. Und Gott lebt seine Beziehung zu David: „ Ein geängstigtes, zerschlagenes Herz, wirst du Gott nicht verachten.“ (Psalm 51,19b) und befähigt ihn erneut zum gelebten Gehorsam. Genauso macht es Jesus mit Petrus (Johannes 21,15-17) und genauso macht er es mit dir (Jakobus 4,6-9).

Buchtipp:

  • John D. Harvey, Anointed with the Spirit and Power

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