Stell dir eine Schönheit vor, die deiner Seele den Atem raubt. Eine Herrlichkeit, dessen Anblick alles verändert, eine Person, die innerlich so wundervoll ist, dass die Luft um sie herum strahlt und schöner wird. Wer ist er? Der König der Herrlichkeit.
„Des Herrn ist die Erde und ihre Fülle,
die Welt und die darauf wohnen.
Denn er, er hat sie gegründet über den Meeren,
und über den Strömen hat er sie festgestellt.“
Ps 24,1-2
Schau dir dieses Gedicht an: es funktioniert nicht wie die meisten Gedichte von uns – mit Reim oder Rhythmus – sondern mit Wiederholung und Parallelismus. Die „Welt und die darauf wohnen“ wiederholt mit anderen Worten den selben Gedanken wie die „Erde und ihre Fülle“ – alles gehört Gott. Warum? Weil er sie „gegründet“ oder wie man parallel dazu sagen könnte „festgestellt“ hat. Er ist der Schöpfer. Alles, was je existiert hat oder je existieren wird, kann man in eine von zwei Gruppen einteilen. In der einen Gruppe alles Geschaffene. In der anderen, allein: Gott, der Schöpfer. Er ist der ganz Andere. Alles kommt von ihm: Leben, Licht, Liebe, jede Farbe, jeder Geschmack, jeder Duft. Wenn ich rede, kommen Worte aus meinem Mund. Wenn Gott spricht entsteht Licht, die gewaltige, demütig machende Pracht und Weite des Universums, gefüllt mit winzigen, geheimnisvollen Details.
„Wer darf hinaufsteigen auf den Berg des Herrn
und wer darf stehen an seiner heiligen Stätte?“
Ps 24,3
Der Berg in Vers drei steht für die Gegenwart Gottes. Gott ist heilig, das bedeutet vollkommen gut, rein, unschuldig, perfekt, gerecht. Ganz anders. Der Berg ist heilig weil er Gott gehört, weil Gott dort ist. Er steht für die Gegenwart Gottes.
„Der unschuldige Hände und ein reines Herz hat,
der seine Seele nicht auf Falsches richtet
und nicht schwört zum Betrug.“
Ps 24,4
Schau auf deine Hände. Sind sie sauber? Wie sieht es mit deinen Fingernägeln aus? Sind sie rein?
Wer darf auf diesen heiligen Berg? Wer darf in die Gegenwart Gottes? Wer darf zu ihm, in die Beziehung mit ihm? Nur wer perfekt ist. Aber wer hat vollkommen unschuldige Hände? Wer hat ein reines Herz? Hände stehen für Taten. Wer hat nie etwas böses getan? Das Herz ist der Sitz des Willens und der Gefühle und der Gedanken. Wer hat nie etwas böses gewollt? Die „Seele auf Falsches richten“ bedeutet falsche Götter anzubeten. Wessen Leben ist frei von Dingen, die Gott seinen Thron strittig machen? Kein Mensch (Römer 3,23). Wer hat unschuldige Hände? Nur Jesus Christus (2.Korinther 5,21). Seine unschuldigen Hände wurden an deiner Stelle mit Nägeln durchbohrt. Wer hat ein reines Herz? Nur Jesus, der für dich gestorben und auferstanden ist, damit du durch die Vergebung deiner Sünden ein neues, reines Herz geschenkt bekommst (Hesekiel 36,26). Gott hat den, der unschuldige Hände und ein reines Herz hat, den, der Gott allein die Ehre gab und keine falschen Götter hatte an unserer Stelle bestraft, und uns an seiner Stelle so beschenkt, wie Jesus es verdient hätte. Wir dürfen durch seine unschuldigen Hände und durch sein reines Herz auf den Berg des Herrn hinaufsteigen, wir dürfen in die heilige Beziehung zum heiligen Gott. Jesus sagt deshalb über Leute, die an ihn glauben: „Selig sind die ein reines Herz haben. Sie werden Gott sehen“ (Mt 5,8). Weil Gott uns in Christus ein reines Herz schenkt.
„Er wird Segen empfangen vom Herrn
und Gerechtigkeit von dem Gott seines Heils.
Das ist das Geschlecht derer, die nach ihm trachten,
die dein Angesicht suchen, das ist Jakob! Sela.“
Ps 24,5-6
Suchst du ihn? Suchst du sein Angesicht? Kämpfst du mit ihm um seinen Segen, wie Jakob?
Sela: vermutlich ein Zeichen der Pause in der Musik, wenn dieser Psalm gesungen wurde. Zum Nachdenken, Sackenlassen.
„Erhebt, ihr Tore, eure Häupter! Und erhebt euch, ihr ewigen Pforten!
Dass der König der Herrlichkeit einziehe!
Wer ist dieser König der Herrlichkeit?
Der Herr, stark und mächtig!
Der Herr mächtig im Kampf!
Erhebt ihr Tore, eure Häupter! Und erhebt euch, ihr ewigen Pforten!
Dass der König der Herrlichkeit einziehe!
Wer ist er, dieser König der Herrlichkeit?
Der Herr der Herrscharen,
er ist der König der Herrlichkeit!“
Ps 24,7-10
Ewige Pforten gibt es nur im Himmel. Philipper 2,6-11 beschreibt wie Gott der Sohn den Himmel verließ, als Gott-Mensch Jesus Christus geboren wurde und nach seinem Tod und seiner Auferstehung in den Himmel aufstieg um sich wieder auf seinen Thron zu setzen. Ich glaube die Verse 7-10 könnten genau den Moment beschreiben, wo Jesus Einlass in den Himmel verlangt.
Die Wächter der Himmelspforten, die Türsteher des Himmels waren vermutlich außer sich! Noch nie hatte es einer geschafft so weit zu kommen, kein Mensch kann einfach in den Himmel aufsteigen und an diese Tore klopfen! Kein Mensch kommt von alleine in den Himmel. Die Wächter hatten noch nie was zu tun, sonst kam nie einer. Und jetzt auf einmal – vielleicht waren sie eingeschlafen, sie reiben sich die Augen und sehen jemanden kommen und fragen:
„Wer wagt es? Welcher Mensch wagt es, diese heiligen Pforten anzureden, sich zu öffnen?“
Und Jesus sagt, „Ich bin es, der König!“ Jesus ist der König der Herrlichkeit, ihm gebührt alle Ehre, die er schon vor Erschaffung der Welt beim Vater hatte, jedes Knie wird sich einmal vor ihm beugen, ob aus Liebe und Gottesfurcht oder aus Todesangst, jeder wird anerkennen, dass er der Herr ist! Jesus ist der König der Herrlichkeit. Der Begriff Herrlichkeit beschreibt die äußere Erscheinung des Perfekten in Gottes Wesen – und die Ehre, die er als Gott verdient. In Jesus Christus sehen wir die Herrlichkeit Gottes, in seinem stellvertretenden Sterben am Kreuz sehen wir sie am stärksten ausgedrückt.
Ich bete dafür, dass du dir die Frage stellst „Wer ist der König der Herrlichkeit?“ Denn indem wir ihn anschauen, ihn suchen, ihn kennen werden wir ihm ähnlicher – das ist der Sinn des Lebens: Jesus ähnlicher werden, Gottes wahres Ebenbild sein (1.Mose), dafür wurdest du geschaffen und echte Christen, die die gerettet sind werden von Gott verwandelt. Suchst du ihn, damit er das tut? Bist du wie es in 2 Korinther 3,18 steht? Siehst du die Herrlichkeit des Herrn, wird dein „ganzes Wesen so umgestaltet, dass wir ihm immer ähnlicher werden – und immer mehr Anteil an seiner Herrlichkeit bekommen“? Es funktioniert so, wie wenn du dich in die Sonne legst – du wirst schön braun, die Herrlichkeit der Sonne färbt auf dich ab.
Sela.