In ihrem Buch Fünf Lügen unserer Zeit nimmt die Autorin Rosaria Butterfield die aktuellen Debatten innerhalb der Gesellschaft, der evangelikalen Welt und ideologischen Strömungen unter die Lupe, die in direktem Widerspruch zur Bibel und zu Gottes Wort stehen. Mit scharfsinniger Analyse und fundierten biblischen Argumenten entlarvt sie fünf weitverbreitete und gefährliche Lügen, die die moderne Kultur prägen – und geht dabei nicht nur auf die Ideologien selbst ein, sondern auch auf die biblische Wahrheit, die ihnen entgegensteht.
Lüge 1: Homosexualität ist normal
Die erste Lüge, die Butterfield untersucht, betrifft die heutige Wahrnehmung der Homosexualität. In der modernen Gesellschaft wird Homosexualität oft nicht als ein Gefühl oder eine Orientierung verstanden, sondern als eine Identität – etwas, das eine Person in ihrer Gesamtheit definiert. Laut Butterfield führt diese Sichtweise zu einer Verzerrung des biblischen Verständnisses von Personsein und Identität. Sie betont, dass die Bibel Homosexualität nicht als „normale“ Orientierung versteht, sondern als Sünde.
„Wir sündigen nicht, weil wir Opfer sind, wir sündigen, weil wir Sünder sind“, schreibt sie und fordert, dass die Kirche sich nicht der modernen Sichtweise anpasst, sondern die biblische Lehre über die Schöpfung und die Sünde beibehält. Homosexuelle Identität sei eine säkulare Erfindung und kein biblisches Prinzip. Die Bibel definiert den Menschen nicht durch seine sexuellen Neigungen, sondern durch seine Beziehung zu Gott.
Menschen, die Homosexualität als Identität und nicht als Sünde ansehen, ordnet Butterfield der „Religion des homosexuellen Christentums“ zu und zeigt die fundamentalen Unterschiede zwischen dieser „Religion“ und dem biblischen Glauben auf. Sie haben ein anderes Verständnis von der Autorität der Bibel, von Sünde, von der zentralen Bedeutung des Kreuzes, von unserer Heiligung als Christen und von Gottes Heiligkeit.
Die Lüge, dass Homosexualität normal sei, führt zu einem falschen Verständnis von menschlicher Identität und der Beziehung des Menschen zu Gott. Butterfield stellt klar, dass wahre Freiheit und Veränderung nur durch Reue über die Sünde und die Hinwendung zu Christus möglich sind. Nur durch die Heiligung, die durch Christus geschieht, kann der Mensch in Übereinstimmung mit Gottes Willen leben und Sünde ablegen.
Lüge 2: Spirituelle Menschen sind barmherziger als bibeltreue Christen
Butterfield geht weiter und untersucht die Vorstellung, dass spirituelle Menschen barmherziger seien als solche, die sich an den Wahrheiten der Bibel festhalten. Diese Haltung, die die Welt heute immer häufiger in der öffentlichen Sphäre einnimmt, ist eine der größten Lügen der modernen Spiritualität. Sie stellt fest, dass unbiblische Spiritualität vom Zeitgeist abhängt, während Gottes Wort zeitlos ist und zu jeder Zeit die Lügen der Welt entlarvt.
Eine der tiefsten Wahrheiten, die sie hier hervorhebt, ist, dass wahre Liebe nicht den subjektiven Empfindungen folgt, sondern der objektiven Wahrheit des Evangeliums. „Wenn wir Jesus am meisten lieben, dann lieben wir die anderen Menschen mit Sicherheit auch“, stellt sie klar. Und sie warnt davor, dass die Anpassung der Gemeinde an die Welt dazu führt, dass das Vertrauen in die Bibel und in Gottes Wahrheit verloren geht.
„Nur durch Gottes Wort können wir wirklich barmherzig werden“, ist eine zentrale Aussage dieses Kapitels. Wahre Barmherzigkeit ist nicht das Ergebnis subjektiver Empfindungen oder gesellschaftlicher Tendenzen, sondern das natürliche Ausfließen aus einer tiefen Liebe zu Gott und seinem Wort. Nur durch die Wahrheit der Bibel können wir echte Liebe und Barmherzigkeit gegenüber anderen praktizieren – ohne die biblischen Prinzipien zu verwässern oder anzupassen.
Lüge 3: Feminismus ist gut für die Welt und die Kirche
Warum ist Feminismus von der Wurzel an nicht mit der Bibel vereinbar? Feminismus fordert die Gleichstellung von Mann und Frau in allen Bereichen des Lebens und stellt oft die Schöpfungsordnung infrage. Butterfield bezieht sich auf die biblische Wahrheit, dass der Mann und die Frau jeweils ihre gottgegebenen Rollen erfüllen sollen, um die Schöpfung zu ehren.
„Wie wir uns sehen, hängt davon ab, wie wir Gott sehen“, stellt sie fest und hinterfragt, ob wir Gottes Gebote als gut und richtig erkennen oder ob wir versuchen, sie zu relativieren und wegzudiskutieren. Sie betont, dass „Gottesfurcht bedeutet, seinen Schöpfungsauftrag zu erfüllen“.
Für Männer und Frauen bedeutet Gottesfurcht also, sich in ihre von Gott gegebenen Rollen einzufügen. Bezüglich dieser Rollen betont Butterfield, dass wahre Unterordnung nicht Passivität meint, sondern eine aktive Entscheidung, Gottes Plan für unser Leben zu leben. Sie zeigt auf, dass Gott Mann und Frau zu seiner Ehre erschaffen hat und dass die Unterordnung der Frau keine Erniedrigung ist, sondern einen göttlichen Plan widerspiegelt. „Unterordnung bedeutet, dass die Berufung des Mannes zu der der Ehefrau wird“ – der Mann trägt Verantwortung für die Führung, die Frau unterstützt ihn, aber beide arbeiten gemeinsam an der Verwirklichung des göttlichen Plans für ihre Ehe. Rosaria stellt klar, dass diese Unterordnung aus einer Beziehung zu Christus und nicht aus einem weltlichen Konzept von Macht und Kontrolle hervorgeht.
Gottes Gebote und seine Liebe können niemals voneinander getrennt werden – seine Gebote sind der Ausdruck seiner Liebe. Butterfield ermahnt den Leser: Wenn diese Schöpfungsordnung ein Problem in uns auslöst, ist nicht Gottes Gebot daran schuld, sondern unsere eigene Sünde, die uns hindert, seine wahre Ordnung zu verstehen und zu leben.
Lüge 4: Transgenderismus ist normal
Die vierte Lüge, die Butterfield anspricht, ist der Transgenderismus und die Vorstellung, dass Geschlecht eine fließende, selbstbestimmte Kategorie sei. Sie argumentiert, dass Transgenderismus tief in Neid verwurzelt ist – ein Gefühl des Begehrens gegenüber etwas, das nicht zum eigenen Leben gehört, sondern jemand anderem zusteht.
Neid ist eine Sünde. Jakobus 3,14–16 beschreibt dies deutlich: „Wenn ihr aber bitteren Neid und Selbstsucht in eurem Herzen habt, so rühmt euch nicht und lügt nicht gegen die Wahrheit! Das ist nicht die Weisheit, die von oben kommt, sondern eine irdische, seelische, dämonische. Denn wo Neid und Selbstsucht ist, da ist Unordnung und jede böse Tat.“ Wahre Liebe ist nicht neidisch (1. Kor 13,4), und deshalb sollten wir auch nicht die Sünde des Neids als Rechtfertigung für das Umgehen mit Gottes Schöpfungsordnung nutzen.
Butterfield erklärt, dass es einen Unterschied zwischen Geschlechtsdysphorie und Transgenderismus gibt. Geschlechtsdysphorie beschreibt ein echtes, medizinisch anerkanntes Ungleichgewicht zwischen dem erlebten Geschlecht und dem biologischen Geschlecht. Transgenderismus dagegen ist oft weniger eine medizinische Diagnose als vielmehr die bewusste Entscheidung und der Wunsch, das eigene Geschlecht zu verändern. Dieser Wunsch basiert häufig auf Gefühlen, die nicht notwendigerweise die Realität des biologischen Geschlechts widerspiegeln.
Neid als treibende Kraft hinter Transgenderismus
Butterfield erklärt, dass Genderdysphorie sich in vielen Fällen von selbst überwinden kann, aber die Folgen von aktivem Transgenderismus, wie etwa das Einnehmen von Hormonblockern, oft irreversible Auswirkungen haben. Das Geschlecht ist ontologisch, also ewig, und wer sich gegen diese göttliche Ordnung stellt, sündigt. „Etwas zu wollen, wozu oder wie Gott dich nicht in Ewigkeit geschaffen hat, ist Sünde“, betont sie.
Inmitten all dieser Verwirrung bietet Zufriedenheit das Gegenmittel zum Neid. Butterfield erklärt, dass Zufriedenheit keine passive Haltung ist, sondern ein aktives Arbeiten an der eigenen Herzenshaltung gegenüber Gott. Zufriedenheit wächst aus Dankbarkeit, Unterordnung, Vertrauen auf Gottes Gerechtigkeit, Treue und Wahrheit. Es ist das Leben in Übereinstimmung mit dem, was Gott für uns vorgesehen hat – das Leben in der Wahrheit seiner Schöpfung, in der er uns nicht nur als Individuen, sondern auch in unserer sexuellen Identität zu seiner Ehre erschaffen hat.
Lüge 5: Sittsamkeit ist eine überholte Zumutung, die der männlichen Vorherrschaft dient und Frauen einschränkt
Die letzte Lüge ist die Vorstellung, dass Sittsamkeit überholt ist und nur dazu dient, Männer zu begünstigen und Frauen zu unterdrücken. Butterfield argumentiert, dass Unsittsamkeit in der Gesellschaft zu einem immer größeren Problem wird – vor allem durch Medien und die Kultur von Social Media. Sie hebt hervor, dass Sittsamkeit mehr ist als nur äußerliche Zurückhaltung – sie betrifft das Herz und die innere Haltung gegenüber Gott. Unsittsamkeit in Kleidung, Sprache und Verhalten lässt Versuchung in unser Leben und verwischt die Grenze zwischen Gut und Böse. Die moderne Kultur, verstärkt durch soziale Medien, fördert eine Umgebung der Selbstverwirklichung und Selbstdarstellung, die weit entfernt ist von biblischen Vorstellungen von Anstand und Sittsamkeit.
Butterfield fordert zum Kampf gegen Freizügigkeit auf: „Töte deine Versuchung mit der Kraft des Wortes, das bis in dein Herz dringt!“ ist ihr Appell, sich von der Versuchung zu lösen und in der Wahrheit zu leben.
Praktischer Umgang
Im Anhang des Buches ruft Rosaria Butterfield die Leser dazu auf, einen klaren, biblisch fundierten Umgang mit Menschen zu pflegen, die in Sünde verfallen sind – einschließlich derjenigen, die in den oben behandelten Lügen der Zeit verstrickt sind. Sie betont, dass wir unseren verlorenen Freunden und Familienmitgliedern nur dann helfen können, wenn wir selbst treu Gottes Wort folgen und seine Gebote aus Gnade halten. Wir müssen uns bewusst sein, dass das Verleugnen von Gottes Wort durch Taten, Worte oder Handlungen unserem Gegenüber nicht hilft, sondern ihn nur weiter in seiner Sünde bestätigt. Es ist wichtig, dass wir in der Wahrheit bleiben – sowohl in unserem Leben als auch in unserem Umgang mit anderen.
Der Umgang mit Menschen, die der Sünde verfallen sind, erfordert „Annahme, aber keine Zustimmung“. Annahme bedeutet, die Realität zu erkennen und die Sünde wahrzunehmen, ohne sie zu entschuldigen oder zu verharmlosen. Sie bedeutet nicht, die Sünde zu tolerieren oder dem anderen zu sagen, dass er in seiner Sünde gerechtfertigt ist. Es bedeutet nicht, die Wahrheit zu opfern, sondern vielmehr, mit der Person auf der Grundlage der Wahrheit Gottes zu sprechen.
Zustimmung hingegen bedeutet, der Sünde zuzustimmen, sie gutzuheißen, sie als „normal“ zu bezeichnen oder sie anders zu definieren, sodass sie mit der Wahrheit Christi in Konflikt gerät. Nur durch ein klares und liebevolles Festhalten an der Wahrheit können wir den Menschen helfen, die sich in Sünde verlieren.
Butterfield ermutigt die Leser, in der Wahrheit zu bleiben und gegen die Lügen dieser Welt anzukämpfen. Sie fordert uns auf, unsere eigene Willensrichtung Gott zu unterordnen und biblische Nächstenliebe zu üben, ohne Abweichungen von der Wahrheit zuzulassen. Ihr Ziel ist es, die Leser zu ermutigen, standhaft im Glauben zu bleiben und auszuharren bis zur Ewigkeit – dem endgültigen Ziel unseres Laufes in dieser Welt.
Fazit
Das Buch Fünf Lügen unserer Zeit bietet eine klare und tiefgründige Auseinandersetzung mit den modernen ideologischen Strömungen unserer Gesellschaft. Es fordert den Leser heraus, sich mit den biblischen Wahrheiten auseinanderzusetzen und den Mut zu finden, in einer Welt, die immer mehr in die Irre geht, an der Wahrheit Gottes festzuhalten. Die Autorin nimmt kein Blatt vor den Mund und überführt den Leser durch Gottes Wort. Mithilfe von Erzählungen und Erfahrungen aus ihrem eigenen Leben schafft sie ein realistisches Bild vom Kampf gegen Ideologien und Prägungen.
Fünf Lügen unserer Zeit ist absolut empfehlenswert für alle – vor allem aber für Frauen –, die die Auswirkungen der behandelten Ideologien in Schulen, der Gesellschaft, Kindergärten, Fernsehen, Social Media oder vielleicht sogar im eigenen Familien- und Freundeskreis bemerken.
Die Herausforderung besteht darin, zu widerstehen, sich der Welt und ihren Lügen anzupassen. Es erfordert Glauben, Standhaftigkeit und Mut, die biblische Wahrheit zu bewahren und zu leben – und zu wissen, dass dies der einzige Weg ist, um wirklich in Christus zu wachsen und den Sieg über die Lügen der Zeit zu erringen. Die Wahrheit wird uns frei machen, und nur in Christus können wir die wahre Freiheit und den wahren Frieden finden (Johannes 8,32).