In den letzten beiden Artikeln haben wir gesehen, was die Bibel zum Thema LGBTQ zu sagen hat (Artikel verlinken) und wie wir als Christen mit diesem polarisierenden Thema umgehen (Artikel verlinken) können.
Heute wollen wir einen tieferen Blick in die LGBTQ+ Community werfen und freuen uns, dass wir einen Interviewgast haben, der selbst einige Zeit zur LGBTQ+ Community gehörte, bevor er Christ wurde. Wir bitten um euer Verständnis, dass unser Gast anonym bleiben möchte.
Lukas Strauß: Vielen Dank für deine Bereitschaft, heute etwas über deine Vergangenheit zu sprechen. Kannst du zu Beginn einen kurzen Abriss deiner Geschichte geben?
Gast: Ich hatte das Vorrecht, in einem christlichen Elternhaus und in einer Gemeinde groß zu werden. Schon als Kind, ab dem Grundschulalter, war mir bewusst, dass es Menschen gibt, die gleichgeschlechtliche Partnerschaften haben (so auch zwei in der damaligen Gemeinde) oder auch ihr Geschlecht ändern wollen. Ich hörte oft, dass es nicht gut sei, und bekam auch mit, wie solche Menschen beleidigt wurden.
Schon früh fand ich es leichter, mit Jungs umzugehen als mit Mädchen. Streitigkeiten mit und unter ihnen waren anstrengender, als sich mal mit einem Jungen zu keilen und anschließend gemeinsam weiter Zeit zu verbringen. Mit 10/11 Jahren bemerkte ich, dass ich so anders war als die Mädchen. Ich wusste, dass von mir erwartet wurde, Jungs faszinierend zu finden. Die Mädchen in den Klassen fingen an zu kichern und tuschelten über sie. Der Gedanke, dass jemand herausfinden könnte, dass ich mit Jungs gerne etwas unternahm und sie aber nicht faszinierend fand, brachte mich dazu, ihnen nachzureden. Ich hatte immer wieder andere Mädchen in meinem Alter oder etwas älter als besonders attraktiv wahrgenommen. Es zog mich auf verwirrende Weise zu ihnen hin und ich mied es, sie in verschiedenen Situationen besonders lange anzusehen.
Mit 12/13 Jahren sah ich im Fernseher eine Doku über ein Mädchen, das beschloss, als Junge zu leben. So wandte ich mich an Christen und fragte, weshalb Frauen keine Frauen lieben dürften und man sein Geschlecht behalten müsse. Eine schroffe Antwort (die ich als unbedacht beurteile und verurteile) war, dass Gott solche nicht lieben könne, brachte mich dazu, nicht weiter zu reden. Damals hat es mich in schlimme Depressionen geführt. Ich war verbittert. Wenn Gott solche Menschen nicht liebt, dann kann er mich nicht lieben und somit habe ich keine Chance auf ein Leben mit Gott. Ich redete meinen Eltern und einigen anderen in der Gemeinde noch nach dem Mund, aber im Herzen sah es ganz anders aus.
Damals kaufte ich mit einer Freundin Jungskleidung, zog sie mir an, versteckte meine Haare unter der Mütze und war für das ganze Wochenende ihr Freund. Meine Mutter verlangte von mir, die Kleidung dem Laden zurückzubringen oder sie meinem Bruder zu geben. Mit 16 Jahren hatte ich dann auch meine erste richtige Freundin und mit 18 Jahren lernte ich eine Frau kennen, die als Mann lebte. In vielen langen Gesprächen verstand ich, dass sie genauso fühlte wie ich. Sie half mir zu formulieren, was in mir damals vor sich ging. Und dann hatte ich es ausgesprochen: Ich bin ein Mann und werde als Mann mein Leben führen.
So lebte ich bis zu meinem 24. Lebensjahr als Transgender. Ich genoss die Gemeinschaft der LGBTQ+, denn es war wie eine große Familie. Im Inneren aber wollte ich meine richtige Familie behalten, doch diese tat sich zunehmend schwerer mit meiner Lebenseinstellung. So beschloss ich zwei Leben zu führen. Mit dem Wachsen von Freundschaften innerhalb der LGBTQ+-Community wurde es immer schwieriger das zu vereinbaren. Ich vergaß teilweise meinen richtigen Namen oder gar, dass ich einen Frauenkörper hatte. Je näher der Abschluss der Ausbildung rückte, umso mehr wurde mir bewusst, dass ich mit meinen inneren zerrissenen Gefühlen und Gedanken nicht fähig war, ein Leben in der Arbeitswelt zu meistern.
Ich brauchte Hilfe. Doch wo könnte ich wirkliche Hilfe bekommen? Hilfe, die mir die Wahrheit sagt und nicht das, was mir gefällt. So kam es, dass mir eine christliche Hilfsorganisation empfohlen wurde. Da ich nicht vorhatte mein Leben mit Gott zu leben, sondern nur Hilfe brauchte, um mich innerlich zu sortieren, ging ich zu dieser Organisation. Ich lebte sechs Monate dort. In den ersten zwei Monaten verstand ich nicht, dass diese Frauen der Meinung waren, dass Gott ihre Hilfe sei. Am Ende des zweiten Monats hörte ich aber einige Lebensberichte und verstand, dass Gott ihre Hilfe ist. Sie hatten Frieden und Freude in ihm und das bewirkte bei ihnen, dass sie lernten, mit ihrem Leben und vor allem mit ihren Problemen, Schwierigkeiten und Traumata zurechtzukommen. Nicht, weil er ihnen die Schwierigkeiten nahm, sondern weil sie sich auf ihn ausrichteten.
Das wollte ich auch haben – einen Gott, bei dem ich Frieden habe. Einen Gott, mit dem ich in Beziehung lebe. Doch was ist das für ein Gott? Die ersten Kapitel der Bibel befassen sich mit dem Grundlegendsten. Das wurde mir immer bewusster. Gott ist der Schöpfer. Als Geschöpf steht es mir nicht zu, mich so zu kreieren, wie ich es will und der Meinung bin zu sein. Gott hat mich als Frau geschaffen, egal was mein Innerstes, meine Gedanken und Gefühle sagen. Das ist das, was ich bin. Auch wenn ich es nicht sehen würde, bleibe ich eine Frau. Ich habe kein Recht so zu handeln und einen Mann aus mir zu machen, egal was dafürsprechen würde.
Mir wurde bewusst, dass ich somit als Frau weiterzuleben habe und zu lernen, was es bedeutet eine Frau im Bilde Gottes geschaffen zu sein. Doch was mache ich mit der Tatsache, dass ich davor nicht nach Gottes Maßstäben lebte? Wiedergutmachen geht in keinem Falle. An dem Tag, an dem ich das Evangelium von Christus verstand, war der Tag, an dem ich „Ja“ sagte zu Gottes guter Schöpfung an mir.
LS: Wie kam es, dass du dir Gedanken über das Thema deiner Identität gemacht hast?
G: Ich hatte schon früh als Kind Schwierigkeiten gehabt in das Spiel von Freundinnen hineinzukommen. Ich hatte nicht das Gefühl zu ihnen zu gehören. Sie mochten Pferde, Rosa, Ballett, Kleider – und ich eben nicht. Ich mochte Baumhäuser bauen, im Wald rumlungern, Abenteuer erleben und Blau. Ich hatte viel Zeit mit meinem Bruder und seinen Freunden unterwegs verbracht und war sehr traurig, wenn er mich nicht mitnahm. Das höchste der Gefühle war es für mich, wenn ich im Kita-Alter seine Kleidung tragen konnte. Ich fühlte mich zerrissen und ab 10/11Jahren kam Sorge auf, dass ich nicht zu einer richtigen Frau werden könne. Die Mädchen hatten mir alle etwas voraus.
Hinzu kam meine verwirrende Zuneigung zum gleichen Geschlecht. Ich schaute zu ihnen auf und mir wurde bewusst, dass ich nicht an ihr Mädchen-Sein/Frau-Sein herankomme. Die schlimmste und zermürbendste Frage aber war: Wie lebe ich dieses Geschlecht überhaupt? Nach der Doku, die ich eben schon erwähnt habe, habe ich immer mehr gedacht, dass ich dann vielleicht so bin wie dieses Mädchen. Gelernt zu formulieren, was ich innerlich fühle und denke, hatte ich erst mit 18. Diese Tatsache der Transsexualität und Homosexualität war für mich nichts Gewähltes oder Beabsichtigtes.
LS: Wie wurdest du in dieser Zeit geprägt? Was war deine „Quelle der Wahrheit“?
G: Auf der einen Seite war die Quelle der Wahrheit mein christliches Elternhaus und die Gemeinde, auf der anderen Seite war es mein inneres Gefühl, das ich zur Wahrheit machte. Die Bestätigung dieser Wahrheit holte ich mir durch andere Freunde. Vor allem als ich ab 18 in die LGBTQ+ Community eintauchte.
LS: Wie hast du die Welt damals gesehen?
G: Ich habe zu dieser Welt gehört und in ihr gelebt. Ich fühlte mich keineswegs fremd gegenüber vielen Ideologien. So manches verstand ich weniger, wie zum Beispiel die Umweltbewegung „Fridays for Future“, und gegen andere widersprach ich, wie der Abtreibungsbewegung. Letztlich hatte ich viel mehr die Christen als Engstirnig, Hinterwäldler und stolze Ignoranten gesehen- diejenigen, die es draufhaben und gleichzeitig nicht zu dem stehen, was sie eigentlich sagen, denn ihr Leben zeugt nicht zu 100% von dem welche Meinung sie vertreten.
LS: Wie sieht die LGBTQ+ Community das Christentum/Christen?
G: Es gibt viele, die meine Meinung von damals vertreten. Andere wiederum halten sich für sehr liberalen Christen und gehen sogar in eine Gemeinde. Sie meinen zu glauben und halten das Evangelium für ein kuschel-Evangelium. Gottes Maßstab wird verharmlost und abgewertet. Manche entschuldigen sich mit Aussagen wie: „Wenn Gott mich anders gewollt hätte, hätte er mir inneren Frieden gegeben über mein biologisches Geschlecht.“
LS: Hast du Tipps wie wir als Christen mit Freunden umgehen können, die in dieser Community sind, oder mit diesem Thema zu kämpfen haben? Was hast du dir damals gewünscht?
G: In erster Linie würde ich meinen, wäre es gut in Geduld und Sanftmut ihnen als Mensch ihres von Gott geschaffenen Körpers zu begegnen, mit ihnen auf respektvolle Art ins Gespräch gehen und viel zuhören. Oft ist Angst und Scham die Motivation derer, die sich nicht in Gemeinden den Geschwistern anvertrauen. Es kann auch einhergehen, dass sie Gottes Liebe zu sich hinterfragen oder gar ihr Leben in Nachfolge gezwungen sehen, aufzugeben, um der großen Last des Kampfes zu entkommen. Die Schönheit des eigenen biologischen Geschlechts im Blick aus Gottes Perspektive betrachten ist eine Möglichkeit das umzusetzen. Denn wenn Gott zufrieden war mit dem Geschlecht Mann und dem Geschlecht Frau, warum sollten wir es dann nicht sein?
Ich hätte mir damals sehr gewünscht, dass sich eine Frau meiner annimmt, um mir zu zeigen welche Schönheit Frau-Sein hat und auf welche Art Gott Frau-Sein geschaffen hat. Einige hatten mir Bücher zu dem Thema geschenkt – christliche Arbeitsbücher. Doch alleine so ein Buch durchzugehen, kam mir zu fremd vor. So nach dem Motto: „Lese, und du wirst erkennen“, aber ohne mit jemandem im Austausch sein zu können. Ich fühlte mich sehr einsam auf diesem Weg.
So hart es auch für manche Leser klingen mag, es wäre notwendig gewesen mir im jungen Alter verständlich zu machen, dass die Nachfolge Jesu mich zum herausfordernden Gehorsam verpflichtet, und dass durch Fantasien und körperlichen Beziehungen zu anderen Menschen solcher Neigungen nur mein Verlangen nähren – ich will damit nicht behaupten, dass Freundschaften des gleichen Geschlechts für Leute mit homosexuellen Neigungen schlecht wären. Im Gegenteil. Es ist es sehr heilsam und ich möchte dazu ermutigen solche Freundschaften zu suchen – Freunde, die da sind, um zu helfen, mit der Spannung und Verwirrung zurechtzukommen. Diese Beziehungen sind sehr heilsam und ich möchte euch ermutigen solche Freundschaften zu suchen. Freunde, die da sind, um zu helfen, mit der Spannung und Verwirrung zurechtzukommen.
LS: Wie sollten wir mit Christen umgehen, die solche Kämpfe kämpfen? Oder anders gefragt: Was hilft dir?
G: In erster Linie ist Homosexualität und Transsexualität nicht als eine Krankheit und auch nicht als Identität zu verstehen. Sie ist nach Gottes Maßstab eine Sünde. Sie sollte dementsprechend nicht höher gehalten werden als irgendeine der zigtausend anderen Sünden. Und so sollten Christen mit diesem Kampf in der Seelsorge begegnet werden. Sie sollen auf Gottes Gnade ausgerichtet werden. Es ist besonders notwendig die Betroffenen zu begleiten und ihre Nöte zu teilen, wenn sie damit ringen Gott nachzufolgen, weil sie durch ihr enthaltsames Leben, der Angst und der Scham, in Einsamkeit leben. Ich denke, dass es selten etwas Selbstgewähltes oder Beabsichtigtes ist. Manche denken, man könne einfach therapiert werden, um heterosexuell zu werden oder ihr Geschlecht problemlos anzunehmen. Jedoch ist das nicht bei jeder Person möglich.
Wenn wir uns Texte im Neuen Testament anschauen, die von diesen Sünden sprechen, dann folgen anschließend freimachende Zusicherungen des Erbarmen Gottes.
Sprechen wir nicht auch so oft über Heiligung und Umwandlung in das Bild Christi? Dazu gehört auch Kampf und Hinfallen dazu.
In einem meiner größten Kämpfe vor zwei Jahren – den ich vermutlich gemildert hätte, wenn ich die Anfänge der damaligen Anfechtung nicht aus Scham und Frust ignoriert verschwiegen, sondern viel mehr geteilt hätte – stand die Tür meines Pastors und seiner Frau immer offen. Ich war in dieser Zeit häufig bei ihnen und wir hatten viele Gespräche. Egal wie ich versuchte zu formulieren was mich aufwühlte – mein Pastor verurteilte mich nicht. Das Wertvollste, was mir mein Pastor damals verständlich gemacht hatte, ist, dass Gott unseren Körper und unsere Seele im Einklang miteinander geschaffen hat.
Da wir in der heutigen Zeit ein sehr dualistisches Denken haben und unseren Körper von unserer Seele/Geist trennen, wurde mir noch bewusster wie gut Gottes Schöpfung ist. ER macht keine Fehler in der Erschaffung von Leib und Seele. Anhand des Beispiels von Christus zeigt er es mir auf: Jesus Christus ist als Mann in die Welt gekommen und das zeigt uns biologische geschlechtliche Bestimmtheit und Jesus Christus ist als Mann auferstanden, d.h. wir behalten unser Geschlecht auch in der Ewigkeit, denn wir sind auch seelisch/geistlich das Geschlecht. Immer wieder ertappe ich mich bei der Frage „und wie lebe ich nun mein Geschlecht“? Das ist wohl einer der sensibelsten Punkte, weil sich die meisten diese Frage gar nicht stellen. Für sie ist die Antwort klar. Eine wirkliche Antwort kann man sich nur geben, wenn man selbst diese Frage gestellt hat.
In vielen Gesprächen mit Freundinnen und Schwestern im Herrn bekam ich die Antwort: Sie haben nie über diese Frage nachgedacht, auch nicht in der Ehe oder als Mutter. Was mir aber hilft, um Antworten zu finden, ist das Hineinnehmen meiner Schwestern im Herrn in ihr Leben. Geteilte Gastfreundschaft, Teilen von ihrem Leben und Anteilnehmen an meinem. Es ist heilsam zu sehen, wie sie Frau-Sein leben und zu bemerken, dass sie mich nicht als Frau in Frage stellen. Vielmehr vergessen sie im alltäglichen Umgang mit mir, wie ich einst gelebt hatte. Es tut gut zu wissen, dass sie meine Fortschritte bemerken und sich für die schweren Tage interessieren, mich im Gebet mittragen. Dies macht die Last leichter.
LS: Wie können wir solche Menschen mit dem Evangelium erreichen?
G: Ich habe auf diese Frage keine einfache Antwort, ebenso wie auf die vorangegangenen Fragen. Aber eins ist sicher: über Beziehungen bis hin zu einer eventuellen Freundschaft kann das Evangelium solche erreichen. Denn in unserer Weltzeit mit dem lauten Schrei nach Individualität, Menschenwürde und Akzeptanz statt Toleranz verhärten viele ihr Herz und stellen sich dem Evangelium feindlich gegenüber. Sicherlich gibt es auch andere, die von Gottes Wort hören und ergriffen sind davon. Jesu Botschaft ist eine Heilbringende Botschaft, bei der die Macht der Sünde hinfort genommen wird, Menschen frei werden und ihre Identität in Christus finden.
Deshalb gehört auch bei Gesprächen erst in einem passenden Moment und nicht gleich zu Beginn die sensible und dennoch wahrheitsgetreue Aussage, dass wir diesen Anziehungen nicht entsprechend leben können, wenn wir Christus nachfolgen. Dies mag für manche unmöglich und nicht wünschenswert vorkommen. Doch spricht die Aussage nicht eigentlich zu jedem Christen, egal ob er nun mit seiner sexuellen Orientierung zu kämpfen hat, oder nicht?
Ich habe in meine Gemeinde eine Frau eingeladen, die als Transmann lebte. Sie kam zwei Jahre treu zu uns und hörte Sonntag für Sonntag das Evangelium. Sie wurde mit in die Gemeinschaft hineingenommen und dennoch lebte sie unverändert ihre eigene selbstdefinierte Identität mit vielen biblischen verworrenen, gar irrlehrmäßigen Argumenten. So kann auch dies nur von Gott kommen, wie bei jedem anderen Christen, der mit anderen sündigen Naturen zu kämpfen hat.
LS: Was hat dich bewogen deine Geschichte mit Josia zu teilen und den Lesern zur Verfügung zu stellen?
G: In unserer heutigen Weltzeit, in der diese Bewegung viele laute Stimmen hat und ein individuelles freies Leben hochgehalten wird, ist es zunehmend schwerer für Menschen, ihre Neigungen nicht auszuleben. Gemeinden hören viel von den Medien, unterhalten sich darüber und dennoch erlebe ich viele Christen, die es in Beziehungen mit solchen Menschen schwierig haben. Ich möchte gerne dazu aufrufen, dass wir uns in unseren Gemeinden sensibilisieren unsere Geschwister in ihren Nöten zu tragen, die sie im Ausharren des Kampfes gegen ihre (trans-)sexuellen Neigungen durchleben. Wir sollen sie darin stärken den riskanten Schritt zu wagen, sich ihren Geschwistern anzuvertrauen. Dabei sollten wir ihnen die Möglichkeit des offenen Austausches geben, damit sie sich gegenseitig unterstützen und ermutigen können.
Wir sind alle auf dem gleichen Weg, Christus ähnlicher zu werden. Dies können wir nur durch treues Ausharren schaffen. Damit wir den Weg nicht alleine gehen und den Kampf nicht alleine kämpfen müssen, hat uns Gott unsere Geschwister zur Seite gestellt. Dies erfahre ich in meiner Gemeinde. Ich wünsche mir, dass auch meine Geschwister, die mit solchen Kämpfen zu tun haben, diese Unterstützung in ihrer Gemeinde oder durch Seelsorge erfahren. Isolation, die durch Scham und Angst entsteht, ist ein hoher Preis – Einsamkeit und Fall im geistlichen Kampf. Wo Anfechtung und Sünde ans Licht gebracht werden, ist ausharren im Glauben möglich.
Mein Gebet ist es, dass dieses Interview meinen Geschwistern im Herrn eine hilfreiche Perspektive und Denkanstöße bietet. Ebenso vielleicht auch dem einen oder anderen zu ermutigen und aufzuzeigen: Du bist nicht allein, der „Nein“ sagt zu der sexuellen Neigung und zu den zerrütteten Sehnsüchten einer gebrochenen und verbogenen Sexualität. Der Weg des Kampfes mag lang und schwer sein, aber egal wer du bist und was dir Not bereitet – teile es mit einem treuen Christen, damit du nicht allein bist und in Gemeinschaft lernen kannst, gut zu kämpfen.
Zusätzlich möchten wir dir die Möglichkeiten geben dich mit unserem Interviewgast in Verbindung zu setzen. Unter folgender E-Mail-Adresse kannst du Kontakt mit ihm Aufnehmen: blog.redaktion@josia.org