Gottes Menschen, an Gottes Ort unter Gottes Segen: Das ist der Himmel. Wenn Du darüber mehr erfahren möchtest, empfehle ich Dir den ersten Artikel. Der Blick in das erste Buch Mose hat uns verraten, dass wir von Jesus Christus einen neuen Körper erhalten werden. Wir werden von den Toten auferweckt werden zum ewigen Leben in Gottes Gegenwart. Ewiges Leben auf der Erde, die er für uns gemacht hat. Aber was erwartet uns eigentlich im Himmel? Es ist eine wichtige Frage, schließlich werden wir da sehr viel Zeit verbringen, genauer gesagt eine Ewigkeit.
Die Sache mit der Ewigkeit
Hast Du schon mal so Aussagen wie: „Im Himmel gibt es keine Zeit“ oder „der Himmel ist ein zeitloser Zustand“ gehört? Ich habe solche Dinge immer mal wieder gehört und sie wirken auf mich immer etwas befremdlich. Wie soll das denn funktionieren, Zeitlosigkeit? Tatsächlich spricht die Bibel, was uns betrifft, nie davon. Gott ist zeitlos. Also steht er über der Zeit. Er hat sie (wie alles andere auch) erschaffen. Er selbst hat keinen Anfang und kein Ende: Er ist ewig. Deshalb schreibt Petrus auch in 2. Petr 3,8:
„Dies eine aber sei euch nicht verborgen, Geliebte, dass beim Herrn ein Tag ist wie tausend Jahre und tausend Jahre wie ein Tag.“
Du und ich haben einen Anfang. Es gab mal eine Zeit, da gab es uns nicht. Deswegen müssen wir, wenn Jesus uns das ewige Leben verheißt, anders darüber nachdenken, als wir es bei Gott tun. Er hat keinen Anfang und kein Ende, Jesus verheißt uns hingegen nur, dass wir kein Ende haben werden. Dieser kleine Unterschied ist gigantisch. Du bist nicht zeitlos und Du wirst es niemals sein, aber Du wirst für immer Leben. Das bedeutet, dass Du im Himmel die Tage zählen kannst. Achtung! Hier wird es etwas „philosophisch“: Zeit ist nichts anderes, als der geordnete Ablauf aufeinanderfolgender Ereignisse. Zuerst passiert A, dann B und dann C. Das wird im Himmel nicht anders sein, weil wir Menschen sind. Der Unterschied ist, dass die Uhr niemals stehen bleibt. Wir werden ewig leben.
Die Sache mit der Langeweile
Zeitlosigkeit, Ewigkeit, Anfang und Ende, raucht Dein Kopf schon? Ich will Dich herausfordern noch etwas tiefer in die Materie einzusteigen. Eine Frage, die mir wegen des Himmels immer wieder begegnet, ist: „Wird es im Himmel nicht irgendwann langweilig werden?“ Ganz unberechtigt ist die Frage ja nicht. Egal wie gut etwas ist, auf Dauer sieht man sich doch irgendwann daran satt, oder? Nicht unbedingt. Es gibt ein wichtiges Gegenstück zu dem ewigen Leben, das Jesus uns schenkt: Die Ewigkeit Gottes. Schau mal wie es David in Ps 16,11 beschreibt:
„Du tust mir kund den Weg zum Leben: Vor dir ist Freude die Fülle und Wonne zu deiner Rechten ewiglich.“
Gott schenkt uns ewige Freude. Das passiert, wenn ein zeitlich begrenztes Wesen, (Du und ich), auf ein ewiges vollkommenes Wesen (Gott) treffen. Um es einfacher auszudrücken: Egal wie lange Du Gemeinschaft mit Gott hast, Du wirst Dich niemals an ihm satt sehen können. Es ist nicht möglich, weil er ewig ist. Die Gemeinschaft mit Gott ist wie ein bodenloses Meer der Freude, in das Du immer tiefer eintauchen kannst, ohne jemals den Boden zu berühren. Noch kompakter ausgedrückt: Im Himmel wird jeder Tag besser sein als der vorige Tag und zwar für immer.
Es gibt eine Eigenschaft Gottes, die im Lichte seiner Ewigkeit besonders hell strahlt: Seine Kreativität. Wenn Du Dich erinnerst: Adam und Eva wurden von Gott nicht einfach in einen luftleeren Raum gestellt. Er hat ihnen einen wunderbaren Garten und Aufgaben geschenkt. Das wird im Himmel nicht anders sein. Johannes berichtet uns in Offb 21 davon, dass er einen neuen Himmel und eine neue Erde sieht. Die Schöpfung 2.0, das wiederhergestellte Paradies. Auf Dich warten im Himmel unfassbar schöne und herrliche Dinge, die Gott erschaffen hat. Johannes berichtet uns weiter in Offb 22,5:
„der Herr, Gott, wird über ihnen leuchten, und sie werden herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit.“
Wir werden also wie Adam und Eva über Gottes wiederhergestellte Schöpfung herrschen: Ein Segen sein und Gottes Schöpfung genießen in Ewigkeit. Nicht auf weißen Wolken, sondern barfuß im Gras. Gottes Kreativität und Schöpferkraft sind grenzenlos. Schau Dir einfach unser Universum an! Die Ewigkeit würde wahrscheinlich nicht reichen, um alles zu sehen und zu bestaunen, was Gott erschaffen hat.
Das beste zum Schluss
Jeder Tag im Himmel ist besser, als der letzte. Auf uns wartet unendlich steigende Freude und Erfüllung. Soll ich Dir aber verraten, was mich am Himmel am aller meisten fasziniert? Die Art und Weise, wie Gott es geschafft hat, die Herrlichkeit und Ehre von Jesus Christus ins Zentrum zu stellen. Schau mal, was uns Johannes in Offb 5,9-10 berichtet. Er schreibt ein Lied auf, das im Himmel über Jesus gesungen wird:
„Du bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen; denn du bist geschlachtet worden und hast durch dein Blut Menschen für Gott erkauft aus jedem Stamm und jeder Sprache und jedem Volk und jeder Nation und hast sie unserem Gott zu einem Königtum und zu Priestern gemacht, und sie werden über die Erde herrschen!“
Verstehst Du, was das bedeutet? Nicht nur wird jeder Tag im Himmel besser sein, als der letzte, es kommt noch etwas hinzu: Der einzige Grund, warum Du in diesen Genuss kommen darfst, ist weil Jesus Christus am Kreuz für Dich gestorben ist. Das bedeutet, je mehr Deine Freude im Himmel zunimmt, desto mehr nimmt Deine Dankbarkeit und Liebe zu Jesus Christus zu, der Dir dieses Geschenk gemacht hat. Gott hat es geschafft, unsere Freude mit der Verherrlichung seines Namens in Einklang zu bringen. Der Himmel ist also: Gottes Menschen, an Gottes Ort, unter Gottes Segen und im Zentrum stehen unsere Freude und seine Verherrlichung.
Ein Leben im Lichte des Himmels
Wenn Du heute Abend im Bett liegst, dann leg‘ mal Dein Handy zur Seite und widme Dich größeren Dingen. Denke darüber nach, was Dich im Himmel erwartet. Lass zu, dass das Zusammenspiel von Gottes Herrlichkeit und Deiner Freude schon jetzt Dein Leben bestimmt. Vorfreude auf das ewige Leben, dass Jesus Dir schenkt, wird dazu führen, dass Du ihn mehr und mehr liebst und anbetest. Ich befürchte, dass wir als Christen viel zu wenig darüber reden, was Jesus uns eigentlich geschenkt hat. Den Himmel aus dem Blick zu verlieren, bedeutet Freude und Kraft im Glauben zu verlieren. Paulus schreibt es so:
„Denn die Nöte, die wir jetzt durchmachen, sind nur eine kleine Last und gehen bald vorüber, und sie bringen uns etwas, was von unvergleichlich viel größerem Gewicht ist: eine unvorstellbare und alles überragende Herrlichkeit, die nie vergeht. Wir richten unseren Blick nämlich nicht auf das, was wir sehen, sondern auf das, was jetzt noch unsichtbar ist. Denn das Sichtbare ist vergänglich, aber das Unsichtbare ist ewig.“
2 Kor 4,17-18
Ich bete dafür, dass Du und ich lernen, im Lichte des Himmels zu leben.