Buchrezension: Was ist das Evangelium?

von Simon Mayer
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Man könnte meinen, es sei genauso überflüssig einen Christen dazu aufzufordern, sorgfältig über die Frage nachzudenken, was das Evangelium ist, wie einen Schreiner zu bitten, über seinen Hammer zu reflektieren. Schließlich steht das Evangelium von Jesus Christus im Mittelpunkt des christlichen Glaubens.

Dennoch bekäme man wahrscheinlich viele unterschiedliche Antworten, stellte man selbst erklärten evangelikalen Christen die einfache Frage: „Was ist das Evangelium?“ Und einige Definitionen wären möglicherweise ziemlich weit entfernt von dem, was uns die Bibel als „Frohe Botschaft“ vorstellt.

Doch was genau sagt die Bibel denn selber, wie definiert sie die „Gute Nachricht“?

Genau dieser Frage geht Greg Gilbert in seinem ersten, aber überaus wertvollen Buch nach. Er argumentiert zunächst für eine Betrachtung der Predigten und Schriften der ersten Christen und heftet sich schließlich an die Fersen des Apostels Paulus und dessen gewaltiger Abhandlung über das Evangelium in den ersten vier Kapiteln des Römerbriefes.

Er zeigt auf, wie Paulus hierbei vier ganz entscheidende Fragen beantwortet:

  • Wer hat uns erschaffen und wem sind wir Rechenschaft schuldig?
  • Was ist unser Problem? Stecken wir in Schwierigkeiten und wenn ja, warum?
  • Was ist Gottes Lösung für dieses Problem? Was hat er getan, um uns davon zu retten?
  • Wie kann ich Anteil an dieser Rettung bekommen? Warum ist das eine gute Nachricht für mich und nicht nur für irgendjemand anderen?

Jeweils zu einem Stichwort zusammengefasst ergeben diese vier essentiellen Punkte ein Schema, das im ganzen Neuen Testament immer und immer wiederkehrt: Gott, Mensch, Christus und unsere Antwort.

Gilbert verdeutlicht jedoch, dass diese Punkte von den Aposteln nicht immer in derselben Reihenfolge und Ausführlichkeit verkündet werden und dass sie manchmal auch nur implizit erwähnt werden (z.B. weil die Tatsache, dass der Mensch Gott Rechenschaft schuldet, im Denken der Juden ohnehin tief verwurzelt ist). Auch geht es ihm nicht darum, einen richtigen Weg der Erklärung des Evangeliums aufzuzeigen. Herangehensweise und Formulierung mögen variieren – der Inhalt und die Kernwahrheiten sind jedoch immer die gleichen: Gott, Mensch, Christus, Antwort.

Nach einer ausführlichen Darlegung jedes einzelnen Punktes in den folgenden Kapiteln widmet sich Gilbert noch einige Seiten lang der Frage, was passiert, wenn das Kreuz Christi aus dem Zentrum  gerückt wird. Er widerlegt hierbei drei „Ersatz“-Evangelien, die teilweise schon erschreckend weit in der evangelikalen Welt verbreitet sind.

Schließlich beendet er sein Buch mit einer Beschreibung der Kraft des Evangeliums:

„Wissen Sie, ich glaube, das Evangelium hätte eine überwältigende Wirkung auf uns, wenn wir uns die Zeit nähmen, innezuhalten und ehrlich darüber nachzudenken.“

Edition: Evangelium21

Damit hat er absolut Recht und „Was ist das Evangelium?“ ist dabei eine großartige Hilfe. Du wirst nicht nur erstaunt sein, mit welcher Klarheit und Eindrücklichkeit der noch junge Autor es schafft, die biblische Wahrheit schlechthin zu erklären, sondern auch, welche Auswirkung dieses kleine Buch auf deinen Alltag, auf persönliche Gespräche mit Nichtchristen und auf deine Liebe zu Gottes Leuten haben kann, sofern du dich darauf einlässt.

Übrigens gibt es das Buch seit kurzem nun auch in einer billigen Paperback-Ausgabe, 5 Stück zum unschlagbaren Preis von 15 Euro. Perfekt also zum Weiterschenken! Nähere Infos und eine Bestellmöglichkeit findet ihr hier: www.evangelium21.net.

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1 Kommentar

Jakob G. 11. März 2013 - 23:14

Super buch – hab davon selber stark profitiert. Lässt sich gut lesen, reflektiert gängige Vorstellungen im Lichte der Bibel und bleibt dem biblischen Evangelium treu. Dass sich Carson im Vorwort zum Inhalt bekennt, sagt auch einiges aus. 🙂

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